Obwohl einige erst mit einer Ausweitung des Notkaufprogramms (PEPP) im September rechneten, lieferte die EZB heute wie von den Märkten erwartet.
Die Stimmungsindikatoren aus dem Unternehmenssektor signalisieren eine beginnende wirtschaftliche Wiederbelebung in Europa und den USA.
Die am Montag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes des Verarbeitenden Gewerbes für Deutschland, einige andere Eurostaaten und die gesamte Eurozone stabilisierten sich zwischens 30 und 34,5 Punkten und sind damit noch weit entfernt von der Expansionsschwelle von 50 Punkten.
Die OPEC (Organisation erdölexportierender Staaten) und einige weitere Ölförderstaaten haben am Wochenende endgültig die bereits avisierten Förderkürzungen im Mai und Juni um knapp 10 Mio. Barrel pro Tag beschlossen.
Während sich die internationalen Aktienmärkte weiter von den dramatischen Verlusten seit Mitte Februar erholen, zeigen die volkswirtschaftlichen Datenveröffentlichungen langsam ein konkreteres Bild der realwirtschaftlichen Schäden.
Europa und die USA befinden sich mittlerweile in Phase III der Coronakrise, die durch langsame Lockerungen der Shutdowns und die einsetzende wirtschaftliche Wiederbelebung gekennzeichnet ist.
Wenn am Freitag der - wegen Corona verschobene - Nationale Volkskongress in Peking beginnt, steht unter anderem die Festlegung der Wachstumsziele für die chinesische Volkswirtschaft im Fokus.
Was sind Dax- und BIP-Prognosen in Zeiten von Corona noch wert? "Eigentlich ist es ein Rätselraten", sagt Buchautorin Jessica Schwarzer. "Ich glaube, dass wir weitere Rücksetzer sehen werden. Die Nervosität ist extrem groß. Es wird kein tolles Börsenjahr werden." Was sollten Anleger tun?
Noch immer gibt es nur wenige verlässliche Hinweise auf die Folgen der Corona-Krise für die Volkswirtschaft.
Die deutsche Politik vollzieht eine Gratwanderung zwischen einem ausgeweiteten Lockdown zur Abflachung der exponentiellen Ansteckungskurve, einem kontrollierten Verlauf der Ausbreitung und der Aufrechterhaltung einer möglichst hohen wirtschaftlichen Aktivität - v.a. bezogen auf Überlebensnotwendigkeiten.
Nur in China lagen die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe leicht über der bedeutenden Marke von 50, die eine wirtschaftliche Expansion in den kommenden Monaten andeutet.
Die negativen realwirtschaftliche Daten an den Aktienbörsen wurden in den letzten Wochen nahezu komplett ignoriert - so zum Beispiel die US-Arbeitsmarktdaten, mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 14,7 Prozent im April.
In dieser Woche werden einige wichtige Konjunkturindikatoren veröffentlicht, die eine genaueres Bild der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise ermöglichen.
In den USA werden die Arbeitslosenzahlen immer dramatischer: In den letzten zwei Wochen meldeten sich rund zehn Millionen Amerikaner ohne Job. In Deutschland werden BIP-Prognosen diskutiert.
Innerhalb kürzester Zeit wurden Anleger im laufenden Jahr einem unvorhersehbaren Wechselbad der Gefühle ausgesetzt. Was folgt auf Panik und totalen Kollaps?