Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer oder Jens Spahn? Wer könnte der nächste CDU-Chef und damit womöglich der nächste Kanzler Deutschlands werden? Für den Finanzexperten Robert Halver (Baader Bank) ist klar: "Die Börse wünscht sich den Wirtschaftsmann Friedrich Merz." Seine Vorteile erklärt Halver bei Inside Wirtschaft-Chefredakteur Manuel Koch im Interview an der Frankfurter Börse.
Selbstzerfleischung ist kein Privileg der SPD mehr. Auch die CDU zeigt hier viel Talent. Das liegt zunächst am neuartigen Konstrukt der Doppelspitze: Während Angela Merkel sich auf das Kanzleramt konzentriert, liegt das Wohl der Partei bei AKK. Dabei wussten schon Konrad Adenauer und Helmut Kohl, dass beide Ämter zusammengehören, um auch parteiintern durchzuregieren...
Nach den epochalen Verlusten von CDU und SPD bei der hessischen Landtagswahl spricht wenig für politischen Aufbruch in Berlin. Die „Große“ Koalition wird zusammenbleiben, aber noch vorsichtiger regieren, keine heißen Eisen anpacken und wenig Reformaktivitäten zeigen, um bloß keinen neuen Streit loszutreten. Die Regierungspartner verhalten sich wie ein zerstrittenes Ehepaar, das die Scheidung unbedingt vermeidet, weil ansonsten das gemeinsame Haus weg ist.
Der DAX unternimmt einen weiteren Erholungsversuch. Allerdings sorgt das politische Chaos zwischen den Schwesterparteien CDU/CSU für Verunsicherung am Markt. Wie geht es nun weiter?
Dass CDU und SPD nach den Erfolgen der AfD bei den Wahlen in Brandenburg und Sachsen nur von blauem Auge sprechen, ist vergleichbar mit einem Hausbesitzer, der sich nach einem verheerenden Brand freut, dass der Geräteschuppen vom Feuer verschont blieb. Zukünftig drohen wackelige Dreierbündnisse.
Stimmungen, Handlungen und Erwartungen prägen die Kursverläufe von Unternehmen. Gleiches gilt für Parteien. Parteien haben einen Marktwert, weil sie gewinnen oder verlieren, regieren oder opponieren, eine(n) Bundeskanzler/in hervorbringen, Gesetze machen und Lobbyisten anziehen.