Nachdem die „Brexit“-Entscheidung der Briten in der vergangenen Woche für einen wahren Schock an den Märkten gesorgt hatte, geht es nun an die Aufarbeitung und vor allem die Frage, wie es weitergehen soll.
Fußball und Börse haben ab und an einiges gemeinsam. Statt sachlich und klar, gibt es hochemotionale Momente - und oft entscheidet nicht die bessere Strategie, sondern nicht einkalkulierte Faktoren über Sieg oder Niederlage. Auch am Kapitalmarkt ist nicht zwangsläufig dasjenige Unternehmen fair und angemessen bewertet, das die „besseren Kennzahlen“ aufweist. Und nach einem regelrechten Run auf einen Titel folgt mitunter der Kursverfall.
Kurz vor der Fußball-Europameisterschaft hat der Euro an Wert gewonnen. Grund dafür waren auf der einen Seite die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag in den USA, die den Dollarkurs deutlich drückten. Auf der anderen Seite könnte die steigende Anzahl der US-Unternehmensanleihen, die in Euro emittiert werden, einen erheblichen Einfluss auf den Euro-Dollar Wechselkurs haben.
Nachdem die US-Notenbank Fed in der Vorwoche die Leitzinsen unverändert gelassen hatte, dreht sich in dieser Woche vieles um die Abstimmung in Großbritannien über die Zugehörigkeit des Königreichs zur EU. Darüber hinaus erwarten uns mit den FedEx-Zahlen und den Hauptversammlungen von Facebook, Qiagen, Volkswagen (WKN 766403) und Ströer einige interessante Unternehmensnachrichten.
Der Ball rollt: Am 10. Juni wurde in Paris mit dem Eröffnungsspiel von Gastgeber Frankreich gegen Rumänien die UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2016 angepfiffen - ein Turnier der Superlative. Kurz nach der Fußball-EM steigt mit der Sommerolympiade in Rio de Janiero gleich der nächste Sport-Mega-Event. Eröffnet werden die ersten Spiele auf südamerikanischem Boden überhaupt am 5. August.
Nachdem der Mai-Arbeitsmarktbericht in den USA überraschend schwach ausgefallen ist, blicken Investoren nun noch mehr Richtung Fed. Gleichzeitig freuen sich auch Anleger auf die am Freitag beginnende Fußball-EM, so dass einige Unternehmensnachrichten zweitrangig erscheinen könnten.
Die Aktienmärkte haben sich zuletzt von dem „Brexit“-Schock erholen können, so dass nun andere Nachrichten in den Vordergrund rücken. Dazu zählen in dieser Woche einige Unternehmensmeldungen. Es berichten beispielsweise Samsung, Südzucker, AirBerlin oder Pepsi, während Alstom seine Hauptversammlung abhält.
Die gestrige US-Notenbanksitzung ergab wenig Neues - Janet Yellen ließ sich alle Möglichkeiten offen. Eine Zinserhöhung der Fed scheint in diesem Jahr jedoch schwieriger als erwartet. Auch die Aktienmärkte verhielten sich in den vergangenen Tagen recht schwach.