Früher konsumierten die Amerikaner hemmungslos das, was die Welt produzierte. Und da beim Import der Gewinn auch im Einkauf liegt, war ein starker US-Dollar beliebt wie Speiseeis im Sommer. Mit Blick auf Überschuldung und Handelsbilanzdefizit stieß das süße Import-Leben der USA aber irgendwann an seine volkswirtschaftlichen Grenzen. Ein Plan B musste her...
Amerikanische Importzölle auf Stahl und Aluminium werden ab 1. Juli von der EU mit Strafzöllen auf US-Waren wie Erdnussbutter, Whiskey und Harley-Davidson-Motorräder vergolten. Wird das gegenseitige handelsprotektionistische Hochschaukeln zu einem ausgewachsenen Handelskrieg? Dieser wäre der ultimative Angriff auf die Geschäftsmodelle der Exportnationen.
Trump hat einen kalten Handelskrieg vor allem gegenüber China losgetreten. Für den guten Donald ist es gemäß seiner DNA als kaltschnäuzigem Bauunternehmer verführerisch, den chinesischen Handelsgegner mit massiven Einschüchterungsversuchen mürbe zu machen. Damit hatte er früher schon bei Handwerkern, Lieferanten und Banken oft großen Erfolg: Bei seinem Untergang wären sie ebenfalls untergegangen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. ein Soft-Brexit, die deutschen Exporte, Niedrigzinsen, die Target2-Debatte, sowie die Dollar-Absicherung. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf BMW, thyssenkrupp, Osram, Airbus, Stabilus, Facebook.
Statt der noch zu Jahresbeginn erwarteten Hochkonjunktur steuert Deutschland in eine Konjunkturdelle hinein. Die verschlechterte Handelsstimmung zeigt eindeutig realwirtschaftliche Wirkung. Zwar ist die deutsche Wirtschaft krisenerprobt und kann auf alle typischen Konjunkturflauten professionell reagieren. Doch nach Jahrzehnten eines immer weiter zunehmenden Freihandels fehlt den auf Export getrimmten deutschen Unternehmen eine Blaupause für den Umgang mit Handelsprotektionismus.
Seit anderthalb Jahren belastet der Handelskonflikt, den die USA gegen China ohne rechtliche Grundlagen auslösten, nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch die Weltwirtschaft. Laut diversen Berechnungen liegt der Schaden, den die USA für den Rest der Welt makroökonomisch angerichtet haben bei circa 0,5 Prozent der aktuellen Weltwirtschaftsleistung pro Jahr.
Bislang ist der transatlantische Handelsstreit nur ein Sturm im Wasserglas. Doch auf US-Zölle für europäische Stahl- und Aluminiumimporte werden von der EU ab 1. Juli Gegenzölle auf Whiskey, Jeans, Motorräder und Erdnussbutter erhoben. Sollte Amerikas Wut-Präsident als Gegenzug wiederum hohe Zölle auf europäische Autos erheben, wäre die transatlantische Zoll-Mobilmachung nicht mehr aufzuhalten.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. Chinas Handelspolitik, die US-Bankenregulierung, der Rückzug der Globalisten, die Eurozonen-Reform, sowie der Münzwurf als Entscheidungsinstrument. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Bank, CECONOMY, Gea Group, Steinhoff, Vapiano, SBO, Nike, Amazon, Facebook.
Neun Kilometer nördlich von hier (Oberursel) verläuft der Limes. Die Römer erhoben an dieser militärisch gesicherten Grenze Ein- und Ausfuhrzölle. Dinge des persönlichen Gebrauchs sowie das Reiseutensil (Pferd, Kutsche) waren zollfrei. Heute herrscht auf der Höhe des Saalburgpasses nahe dem Römerkastell freie Fahrt - jedenfalls außerhalb des Berufsverkehrs.