Lange Zeit wurde an den Aktienmärkten von einer Jahresendrallye gesprochen. Jetzt scheint sie so richtig Fahrt aufzunehmen. Nachdem der DAX infolge der verstärkten Spannungen im Nahen Osten am Dienstag kurzzeitig unter Druck geriet, sorgte die Aussicht auf noch mehr billiges Geld vonseiten der EZB nun für wahre Jubelstürme.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die jüngsten Maßnahmen der Fed, die sinkenden Hoffnungen in der Bankbranche, die Lage bei US-Immobilien sowie Aktienanlagen im Zuge steigender Zinsen. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Bank, Deutsche Börse, Henkel, Commerzbank, Aareal Bank, Dialog Semiconductor, Facebook, Tesla.
Bei Henkel hatten wir erst Anfang November von den Problemen und dem anstehenden Wechsel an der Vorstandsspitze berichtet. Schon damals merkten wir an, dass ein nachhaltiger Sprung über die 95-Euro-Marke ein klares Kaufsignal für die Vorzugsaktie wäre. Doch leider blieb dieser Sprung bis heute aus. Denn der scheidende Vorstandschef Hans Van Bylen hat den Kapitalmarkt auf ein weiteres schwaches Jahr vorbereitet.
Jetzt sind es noch gut drei Handelswochen bis auf das Börsenjahr 2012 der Deckel drauf gemacht wird. Wenn alles gut läuft, könnten im DAX am Ende gut 1.500 Punkte und mehr auf der Habenseite stehen. Doch nicht jeder DAX-Titel konnte hierzu beitragen. Einer der Hauptverlierer in diesem Jahr war die Commerzbank-Aktie (WKN 803200): Derzeitiger Lieblingszock der Deutschen. Zwar notiert die Aktie derzeit auf dem Stand von Jahresanfang, aber alle zwischenzeitlichen Gewinne gingen wieder flöten. Die Gründe sind vielfältig und wurden hier schon vielfach beleuchtet. Neben dem Privatkundengeschäft sind da natürlich die Schiffsfinanzierung und die Immobilienfinanzierung zu nennen. Auch die Griechenland-Krise hat dazu beigetragen. Und auch nach den am Freitag beschlossenen Rettungsgeldern für Griechenland steht die Commerzbank keinen Deut besser da. Wer zocken will, braucht einen langen Atem. Auf Sicht von fünf Jahren könnte man sicher gutes Geld mit der Coba-Aktie verdienen. Aber geht das in dieser Periode nicht auch mit anderen Titeln? Für mich ist die Aktie derzeit lediglich ein Spielball von undurchsichtigen Zockern. Und da verliert man als Außenstehender in der Regel Geld.
Aufgrund des Kursrutsches bei Henkel am Donnerstag der Blick auf diesen DAX-Titel. Anlass waren die Quartalszahlen des Unternehmens. Henkel hat den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2017 bestätigt. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal nominal um beeindruckende 9,8% auf rund 5,1 Mrd. Euro. Allerdings trug zu einem großen Teil des Umsatzanstiegs eine Übernahme bei.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Identitätskrise der EU, die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, sowie die Marktlage. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Henkel, BMW, Daimler, VW, Royal Dutch Shell, BP, GlaxoSmithKline, Tesla Motors.