Eine ganz bittere Pille mussten die Anleger bei 1&1 Drillisch zuletzt schlucken, und eine ebenso harte Nuss müssen die Kurse knacken, wenn es auf den langen Weg zurück nach oben gehen soll. Dabei wirkt die Gewinnwarnung vom 24. Oktober immer noch nach, bislang sind die Notierungen über eine Stabilisierung/Bodenbildung im Bereich der wichtigen 24-Euro-Marke nicht hinausgekommen. Ob sich das ändert?
Die laufende Berichtssaison hat einige Werte ordentlich durcheinandergewirbelt. Das trifft auch auf die Papiere von 1&1 Drillisch zu; da belasteten nicht nur die Zahlen, sondern vor allem auch der endlos scheinende Bieter-Marathon um die 5G-Lizenzen.
Neben Themen wie Bio-Tech oder Aktien aus dem Social Media-Bereich wie Facebook (WKN A1JWVX) und Twitter (WKN A1W6XZ), hatten sich Investoren in den USA im vergangenen Jahr ganz besonders auf den 3D-Druck gestürzt. Der Hype bescherte der 3D Systems-Aktie (WKN 888346) in etwa eine Kursverdreifachung innerhalb eines Jahres. Doch Anfang 2014 setzten Gewinnmitnahmen ein. Zudem schockierte das Unternehmen die Börsianer Anfang Februar mit einer Gewinnwarnung, so dass sich vermehrt Zweifel am weiteren Kurspotenzial breit machten. Die Geschäftsergebnisse für 2013 sollten für etwas mehr Klarheit sorgen.
Es dürfte wohl die Meldung des Tages sein: Der Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzern ABB (WKN 919730) übernimmt für rund 1 Mrd. Dollar die US-Firma Power-One. Das Unternehmen bietet so genannte Photovoltaik-Wechselrichter an. Mit dem Zukauf würde ABB laut eigenen Angaben in diesem Bereich zur weltweiten Nummer eins aufsteigen und den deutschen TecDAX-Konzern SMA Solar (WKN A0DJ6J) von der Spitzenposition stoßen. Alles in allem kein guter Tag für Aktionäre von SMA Solar - trotz der unverständlich hohen Kursgewinne heute.
Innerhalb des vergangenen Jahres konnte die Actelion-Aktie die beste Performance im SMI vorweisen. Kein Wunder, wenn der Kurs durch eine Übernahmegeschichte befeuert wird. Zuletzt erlebte das Papier jedoch eine wahre Achterbahnfahrt.
Außer Spesen (noch) nichts gewesen, so lapidar könnte man den Kursverlauf der Drillisch-Aktie in den zurückliegenden 10 Tagen beschreiben. Denn der Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal nach dem Ende der 5G-Lizenzversteigerung misslang. Schlimmer noch - im Anschluss markierten die Papiere bei 24,10 Euro sogar ein neues Jahrestief!
Nach über zwölf Wochen endete gestern Abend die Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen. Dabei wurde die Rekordsumme von 6,55 Mrd. Euro erzielt, die unter den vier Bietern Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica und 1&1 Drillisch aufgeteilt werden. Vor allem für die Letztgenannten ging es danach ordentlich nach oben.
Nun war es soweit. Nachdem die US-Behörde zur Lebensmittelüberwachung und Arzneimittelzulassung (FDA) Ende August Valchlor zugelassen hatte, konnte Actelion (WKN 936767) ruhigen Gewissens die am 30. Juli angekündigte Übernahme von Ceptaris Therapeutics abschließen. Bei den Analysten von Vontobel sah man dies als Anlass, das “Buy”-Rating für die Aktie des Schweizer Pharmaunternehmens zu bestätigen. Das Kursziel bleibt bei 72 CHF.
Die Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen durch die Bundesnetzagentur läuft und läuft; mittlerweile sind die Gebote bei 5,5 Mrd. Euro angekommen und der Zuschlag ist noch nicht in Sicht. Das wirkte sich zuletzt negativ auf die Aktien der mitbietenden Unternehmen aus; so gelang es beispielsweise 1&1 Drillisch bis heute nicht, sich von dem Kurssturz vor genau einem Monat zu erholen.
Spätestens nach der jüngsten Gewinnwarnung kam die Kursrallye der 3D Systems-Aktie (WKN 888346) ein wenig ins Stocken. Allerdings möchte das Unternehmen aus Rock Hill, South Carolina das Anlegervertrauen mit einem fortgesetzten Unternehmenswachstum zurückgewinnen. Gewinne bleiben deshalb weiterhin eher zweitrangig.
Die Bierbrauer dieser Welt haben verstärkt mit einem zurückgehenden Bierkonsum in den USA und Europa zu kämpfen. Damit bekommt das Geschäft in den Schwellenländern für Unternehmen wie die weltweite Nummer eins Anheuser-Busch Inbev (WKN 590932) eine immer größere Bedeutung. Daher dürfte nun die gehandelte Komplettübernahme des mexikanischen Getränkeherstellers Grupo Modelo als logischer Schritt erscheinen.
In die Übernahmegeschichte rund um das Schweizer Biotechnologieunternehmen Actelion (WKN: 936767 / ISIN: CH0010532478) ist nun ein weiteres Kapitel hinzugekommen. Allerdings nicht zur Freude der Anleger, wie der Kurssturz der im SMI gelisteten Actelion-Aktie am Mittwoch zeigte.
Die Deutsche Börse hat planmäßig die Zusammensetzung der „DAX-Familie“ (= DAX, MDAX, TECDAX und SDAX) überprüft. Und es gab exakt eine Änderung - und zwar beim TECDAX. Diese Änderung lautet: Stratec Biomedical AG fliegt raus - und Aixtron (WKN: A0WMPJ / ISIN: DE000A0WMPJ6) kommt rein.