Eine ganz bittere Pille mussten die Anleger bei 1&1 Drillisch zuletzt schlucken, und eine ebenso harte Nuss müssen die Kurse knacken, wenn es auf den langen Weg zurück nach oben gehen soll. Dabei wirkt die Gewinnwarnung vom 24. Oktober immer noch nach, bislang sind die Notierungen über eine Stabilisierung/Bodenbildung im Bereich der wichtigen 24-Euro-Marke nicht hinausgekommen. Ob sich das ändert?
Die laufende Berichtssaison hat einige Werte ordentlich durcheinandergewirbelt. Das trifft auch auf die Papiere von 1&1 Drillisch zu; da belasteten nicht nur die Zahlen, sondern vor allem auch der endlos scheinende Bieter-Marathon um die 5G-Lizenzen.
Die Digitalisierung unseres Alltags ist nicht aufzuhalten. In Zukunft werden immer mehr Maschinen und Menschen miteinander kommunizieren. In Echtzeit. Das mobile Internet der 5. Generation (5G) macht dies möglich. Anleger sollten sich frühzeitig positionieren.
Nach den deutlichen Kursverlusten vom Freitag legte sich zu Beginn der neuen Woche die Aufregung rund um die jüngste Schwäche der türkischen Lira ein wenig. Der DAX gab trotzdem keine allzu gute Vorstellung ab, unter anderem weil ein Indexschwergewicht einen besonders schlechten Tag erwischte.
Nachdem es zwischenzeitlich im DAX richtig rund ging, kehrte zuletzt etwas mehr Ruhe ein. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies ändert, wenn auch hierzulande die aktuelle Quartalsberichtsaison zu Ende geht.
Außer Spesen (noch) nichts gewesen, so lapidar könnte man den Kursverlauf der Drillisch-Aktie in den zurückliegenden 10 Tagen beschreiben. Denn der Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal nach dem Ende der 5G-Lizenzversteigerung misslang. Schlimmer noch - im Anschluss markierten die Papiere bei 24,10 Euro sogar ein neues Jahrestief!
Nach über zwölf Wochen endete gestern Abend die Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen. Dabei wurde die Rekordsumme von 6,55 Mrd. Euro erzielt, die unter den vier Bietern Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica und 1&1 Drillisch aufgeteilt werden. Vor allem für die Letztgenannten ging es danach ordentlich nach oben.
Die 5G-Auktion wurde am Mittwoch beendet. Dabei bewies sich 1&1 Drillisch als zahlungsfreudiger Bieter. Die Aktie reagierte mit einem kräftigen Sprung nach oben.
Das IPO-Jahr 2014 hat durchaus noch Potenzial eines der besseren der letzten Jahre zu werden. Zumindest wenn es gelingt, neben dem Shopping-Spezialisten Zalando (WKN ZAL111) nun auch die Start-up-Schmiede Rocket Internet (WKN A12UKK) auf das Frankfurter Parkett zu führen. Das Börsenumfeld stimmt derzeit jedenfalls. Außerdem ebnet der chinesische Internetriese Alibaba (WKN A117ME) mit seinem Börsengang in New York den Weg.
Der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) kann trotz der guten Vorgaben aus den USA keine Zugewinne vermelden. Stattdessen geht es weiter abwärts in Richtung runde 12.000-er Marke.
Die Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen durch die Bundesnetzagentur läuft und läuft; mittlerweile sind die Gebote bei 5,5 Mrd. Euro angekommen und der Zuschlag ist noch nicht in Sicht. Das wirkte sich zuletzt negativ auf die Aktien der mitbietenden Unternehmen aus; so gelang es beispielsweise 1&1 Drillisch bis heute nicht, sich von dem Kurssturz vor genau einem Monat zu erholen.
In Zukunft werden immer mehr Maschinen und Menschen miteinander kommunizieren. Die Digitalisierung schreitet weiter voran. Das mobile Internet der 5. Generation bietet ungeahnte Möglichkeiten. Auch Anlegern.
Der TecDAX hat 2014 einen großen Verlierer zu Tage gebracht: den Telekommunikationsdienstleister QSC (WKN 513700). Ein Kursrückgang um zeitweise über zwei Drittel ist schließlich nicht an der Tagesordnung. Dabei laufen die Geschäfte bei QSC nicht mal so schlecht. Dennoch besteht bei den Kölnern Restrukturierungsbedarf, der durch den möglichen Verkauf des DSL-Netzes von QSC an United Internet (WKN 508903) an Fahrt gewinnen könnte.
Wurde die Börsenrangliste noch vor zehn Jahren von Ölkonzernen mit dominiert, geben heute die Unternehmen der Digitalindustrie den Takt vor.
Am Montag und Dienstag hat sich der DAX in Topform präsentiert. Daher kann man es auch verkraften, wenn sich Investoren eine Ruhepause gönnen. Schließlich laufen die 12000er-Punkte-Marke und das Allzeithoch nicht davon…