Die Konjunktursorgen in China halten sich. So setzen die chinesischen Gewinne ihren Schrumpfungskurs aus dem Winterhalbjahr nach einer kurzen Verschnaufpause fort. Und der Einbruch des vom Wirtschaftsdatenanbieters Markit veröffentlichten Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe lässt auf keine schnelle Besserung hoffen.
…kommt die Erinnerung“ heißt es in einem deutschen Schlager der 70er-Jahre. Scheinbar auch immer wieder sonntags werden die Anleger daran erinnert, dass die griechische Finanzkrise noch nicht gelöst ist. Immerhin - so versprechen es die Euro-Politiker - soll der kommende Sonntag wirklich der finale Entscheidungstag sein. Jedoch liegen die Positionen der Gläubiger und der griechischen Regierung auseinander. Die Kreditgeber in Europa haben einerseits kein Interesse an einem Grexit, der die Gefahr einer griechischen Schuldenstreichung zulasten nationaler Steuerzahler heraufbeschwört. Andererseits ist in der wahlberechtigten Bevölkerung der Eurozone und in den Ländern der EU der Unmut über die griechische Verhandlungstaktik gleichzeitig so groß, dass ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone um jeden Preis, d.h. über einen faulen Kompromiss, auf Widerstand stieße.
Seit Mitte 2014 fällt der Euro gegenüber den meisten Währungen. Hauptursache ist die weiterhin nachgiebige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Wir analysieren hier nicht den Euro zum US-Dollar, sondern den Euro-Index: Dieser wird gebildet aus dem Euro-Wechselkurs zum einem gleichverteilten Währungskorb aus britischem Pfund, Schweizer Franken, japanischem Yen und US-Dollar.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Folgen der US-Wahlen, die Lage in Japan, die Geldpolitik der EZB, Inflationstendenzen, Hedgefonds sowie REITs in Deutschland und der Goldpreis. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Commerzbank, Axel Springer, Brenntag, Kion, Kuka, Holcim, Voestalpine, Alibaba, Apple.
Griechenland spielt zwar eine Rolle, aber keine Hauptrolle an den Finanzmärkten. Ein Grexit hat zwar das Potenzial, die Aktienmärkte kurzfristig zu irritieren. Für einen Crash fehlt es aber an Argumenten. Denn im Vergleich zur letzten Krise an den Finanzmärkten - der Pleite der Lehman-Bank mit anschließender Immobilienkrise - kommt der Grexit nicht als Übernacht-Schock, sondern wird als mögliches Ergebnis bereits seit langem diskutiert. Im Vergleich zu früheren Immobilieninvestments der Banken ist ihr heutiges Anlagevolumen in Griechenland begrenzt. Eine zweite Euro-Bankenkrise ist daher nicht zu befürchten. Und außerdem stehen heute Rettungsinstitutionen wie die Rettungsschirme und die EZB bereit, die Kollateralschäden eindämmen. Der Grexit liefert Kaufkurse, weil er die Europäische Stabilitätsidee und Wettbewerbsfähigkeit wiederbelebt.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. Chinas Konjunktur, die Geldpolitik der EZB, der Bankenstresstest, die Golddiskussion in der Schweiz sowie die Einstellung des Wall Street Journal Deutschland. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf RWE, Merck, K+S, Sky Deutschland, Südzucker, Nordex, Manz, Hasbro, Dreamworks, Microsoft, Cisco.
Nachdem die Notenbanken in den USA und Europa zuletzt gegenläufige geldpolitische Maßnahmen ergriffen, rückte Geldpolitik in Japan wieder in den Fokus der Anleger. Während in der Eurozone die Zinsen gesenkt und Wertpapierkäufe durch die EZB angekündigt wurden, setzte die US-Notenbank Fed ihre Reduzierung der Anleihekäufe bei unveränderter Zinspolitik fort. In Japan wiederum wurde bis Ende September noch über eine baldige Ausweitung der expansiven Maßnahmen durch die dortige Notenbank spekuliert. Doch hiervon ist mittlerweile nicht mehr die Rede. Entsprechende Schritte seitens der Bank of Japan sind zwar keineswegs ausgeschlossen, aber diese dürften nach herrschender Meinung erst zu Beginn des kommenden Jahres wieder ein Thema werden.
Im 1. Halbjahr war das größte Risiko für die Finanzmärkte wohl Griechenland. Wenn auch definitiv nicht aufgehoben, so ist dieses Risiko zumindest aufgeschoben. Im 2. Halbjahr, nach der Sommerpause scheint für Anleger das Zinsänderungsrisiko im Mittelpunkt zu stehen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. der Zusammenhang zwischen Golddeckung und Inflation, die Entwicklung von Yen und Yuan, das ifo-Geschäftsklima. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Allianz, Deutsche Telekom, Nordex, Zalando, Syngenta, BHP Billiton, Gap, Tesla Motors, Amazon, Netflix.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die EZB als Bad Bank, die Probleme in Japan, die Marktlage, das Phänomen Kreditkarte sowie die Chancen von Palladium. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Allianz, Henkel, Hochtief, Heidelberger Druck, Leoni, CANCOM, Leifheit, Rocket Internet, HELLA, Facebook, Alibaba.
Der heiße Ritt des US-Dollars ist zunächst gestoppt, seit Anfang Oktober ist der steile Rallyschub des US-Dollar Index durch eine Zwischenkorrektur unterbrochen. Er setzt an die zuvor gebrochenen 2013er Hochs zurück.