Deutsche Telekom kommt ins Rollen

Der DAX-Konzern erreicht bei seiner US-Tochter T-Mobile US einen wichtigen Meilenstein.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Telekom AG

Deutsche Telekom-Chef Tim Höttges hatte bei der Hauptversammlung der Bonner gleich mehrer gute Nachrichten parat. Insbesondere konnte er nun verkünden, dass die Deutsche Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508) in Bezug auf die zuletzt sehr erfolgreiche US-Mobilfunktochter einen ganz wichtigen Meilenstein erreichen konnte.

Es ist geschafft

„Wir haben die Mehrheit an der T-Mobile US (WKN: A1T7LU / ISIN: US8725901040) erreicht“, verkündete Höttges voller Stolz. Demnach habe die Beteiligung an T-Mobile US nach dem Zusammenschluss mit Sprint vor drei Jahren bei 43 Prozent gelegen. Jetzt ist man bei rund 50,2 Prozent und hat damit endlich die 50-Prozent-Schwelle geknackt.

Das Erlangen der Mehrheit war seit dem Kapitalmarkttag 2021 erklärtes Ziel der Telekom. Dies umso wichtiger, da auch die Bedeutung von T-Mobile US in den vergangenen Jahren für den gesamten DAX-Konzern zugenommen hat und der US-Tochter die zuletzt beobachtete Renaissance des ehemaligen Staatsmonopolisten zu einem großen Teil zugeschrieben werden konnte.

Noch mehr Synergien

Als Außenseiter hatte T-Mobile US in den vergangenen Jahren es sehr gut verstanden, den Platzhirschen am US-Mobilfunkmarkt, Verizon und AT&T, Kunden abzujagen.

Auf diese Weise wurde man nun selbst zu einem Riesen. Dies gilt ganz besonders nach der Sprint-Übernahme. Hier rechnet der Konzern auch für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit Synergien. Es wurde ein weiterer bei den Synergien um mindestens 20 Prozent auf 7,2 bis 7,5 Mrd. US-Dollar in Aussicht gestellt.

Diese Synergien ergeben sich zum Beispiel aus der Abschaltung des Sprint-Netzes. Zudem sollen die Integrationskosten von 5 Mrd. US-Dollar im Vorjahr auf höchstens 1 Mrd. US-Dollar sinken.

T-Mobile US stapelt tief

Wenn es um den Kundenfang dürfte es im laufenden Jahr für T-Mobile US etwas schwieriger werden. Verizon und AT&T investieren kräftiger in ihr Marketing und wollen sich nicht länger vorführen lassen. Daher rechnet man bei T-Mobile US nur noch mit einem Kundenzuwachs in 2023 von 5,0 bis 5,5 Millionen, nachdem im Vorjahr 6,4 Millionen neue Nutzer hinzugekommen waren.

Hier spielt auch die schwierige wirtschaftliche Lage eine Rolle. T-Mobile ist jedoch dafür bekannt, gerade zu Jahresbeginn eher niedrig anzusetzen und später die Prognosen anzuheben. Zumal man sich mit der Übernahme der Ka’ena Corporation mit seiner Marke Mint Mobile bei den Prepaid-Kunden im niedrigen Preissegment und dem Online-Vertrieb verstärkt hat.

Mein Fazit

T-Mobile US ist auch zu verdanken, dass die Aktie der Deutschen Telekom gewissermaßen aus einem langjährigen Dornröschenschlaf aufgewacht ist und zuletzt dank eines steilen Anstiegs ein 22-Jahres-Hoch verbuchen konnte. Die Erfolgsgeschichte von T-Mobile US scheint jedoch nicht vorbei zu sein, sodass auch der Gesamtkonzern weiter davon profitieren sollte.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei der Deutschen Telekom vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von amerikanischen und europäischen Unternehmen setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAT / ISIN: DE000DA0AAT4) auf den Titan 20 anschauen.

In diesem Index sind 20 Unternehmen enthalten, die sich an der Börse in den vergangenen Jahren besonders stark entwickelt haben und die auch von den Analysten positiv bewertet werden. Dazu zählen neben der Deutschen Telekom unter anderem auch Microsoft, Apple, UnitedHealth und der Luxusgüter-Weltmarktführer LVMH.