Tourismusbranche auf Erholungskurs

Als die Corona-Pandemie ausgestanden war, machte sich eine enorme aufgestaute Reiselust bemerkbar. Diese hält weiter an.

(Bildquelle: unsplash / Fernando Jorge)

Die COVID-19-bedingten Lockdowns hatten die Menschen für eine lange Zeit an ihr Zuhause gefesselt sowie den Reise- und Tourismusverkehr fast vollständig zum Erliegen gebracht. Als die Corona-Pandemie ausgestanden war, machte sich eine enorme aufgestaute Reiselust bemerkbar. Diese scheint trotz anhaltend hoher Inflation nicht abzuebben und die Erholung in den Bereichen Tourismus und Freizeit anzukurbeln.

Die Welttourismusorganisation (UNWTO) durfte zuletzt verkünden, dass sich der internationale Tourismus auf gutem Wege befinden würde, zu seinen Vor-Corona-Niveaus zurückzukehren. Wie schnell dies geht, zeigt eine Verdopplung der Zahl der Reisenden im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Auftaktquartal des Vorjahres. Von dieser Erholung profitieren eine Reihe von Unternehmen, die sich mit Bereichen wie Unterhaltung, Freizeit, Luftfahrt, Hotels und Tourismus beschäftigen.

Die Welttourismusorganisation (UNWTO) sieht beim Tourismus eine Rückkehr zu den Vor-Corona-Niveaus. (Bildquelle: Unsplash / Luca N)

Tourismusbranche auf Erholungskurs

Laut UNWTO lag die Zahl der internationalen Ankünfte im ersten Quartal 2023 bei rund 80 Prozent des vor der Pandemie beobachtet Niveaus. Insgesamt hätten in diesen drei Monaten etwa 235 Millionen Touristen internationale Reisen unternommen. Mehr als doppelt so viele wie noch im ersten Quartal 2022. Dabei setzte sich die bereits im Jahr 2022 beobachtete Erholung fort. Für das vergangene Jahr hatte der Verband die Zahl der Reisen bei rund 66 Prozent des Pre-COVID-19-Levels gesehen. Besonders stark erholte zuletzt sich die Region Naher Osten.

Diese war sogar die Einzige, die mit Blick auf internationale Reisen, die vor der Pandemie beobachteten, Levels übertroffen hatte. Gegenüber 2019 stieg die Zahl der Ankünfte dort um 15 Prozent. In Europa waren wir zuletzt bei rund 90 Prozent und in Afrika sowie Nord- und Südamerika bei 88 bzw. 85 Prozent. Im Gegensatz dazu hinkte Asien-Pazifik mit rund 54 Prozent hinterher. Dies ist aber nicht verwunderlich. Schließlich galten die rigorosen COVID-19-Maßnahmen in China besonders lange.

Zuletzt zeigten asiatische Destinationen wie Singapur oder die Glücksspielmetropole Macau einen starken Aufwärtstrend. So hatte der Casino-Betreiber Las Vegas Sands dank der Rückkehr der Zocker und anderen Touristen nach Macau und Singapur über den Markterwartungen liegende Ergebnisse zum zweiten Quartal präsentiert. Sehr starke Ergebnisse hatten auch US-Fluggesellschaften wie United Airlines, Delta Air Lines oder American Airlines zu bieten. Zumal sich diese auch für den Rest des Jahres optimistisch gezeigt hatten, was wiederum dafürsprechen würde, dass die Erholung weitergeht.

Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde die Kreuzfahrtindustrie besonder sstark getroffen. Branchenvertreter wie Carnival blicken wieder optimistischer in die Zukunft. (Bildquelle: markteinblicke.de)

Carnival: Auf dem richtigen Weg?

Trotz der voranschreitenden Erholung ist es nicht so, dass die Tourismus- und Reisebranche nicht mit Herausforderungen konfrontiert ist. Die Inflation bleibt hoch und damit auch die Frage aktuell, wer sich eine Urlaubsreise leisten kann oder möchte. Zudem bedeutet Inflation auch, dass die Kosten für die Airlines, Kreuzfahrtunternehmen oder andere Reiseveranstalter hoch bleiben. Zumal Tourismus ein sehr stark serviceorientierter Bereich ist. COVID-19 hat wiederum die Personalsituation in vielen Bereichen, auch abseits des Tourismus, prekärer werden lassen.

Deutsche Kreuzfahrer setzen meist auf Schiffe der AIDA-Flotte. (Bildquelle: markteinblicke.de)

Bei einem Blick auf die jüngsten Quartalsergebnisse beim Kreuzfahrtunternehmen Carnival (WKN: 120100 / ISIN: PA1436583006) galt der Anlegerfokus ebenfalls vor allem den anhaltend hohen Kosten, obwohl das Unternehmen insgesamt robuste Ergebnisse präsentiert hatte. Das operative Ergebnis war mit 120 Mio. US-Dollar im abgelaufenen Quartal sogar zum ersten Mal seit der Wiederaufnahme von Kreuzfahrten nach der COVID-19-Pause wieder positiv. Dies war ein wichtiger Meilenstein für den Konzern, der hierzulande für die Marke AIDA bekannt ist.

Entsprechend positiv fielen einige Kommentare von Analysten aus. James Hardiman von der Citi hatte sich infolge der jüngsten Zahlenbekanntgabe in Bezug auf die langfristigen Aussichten „extrem ermutigt” gezeigt. Insbesondere in Verbindung mit dem mittelfristigen Programm „Sea Change“. Neben Nachhaltigkeitszielen enthält dieses auch ambitionierte Rentabilitätsvorgaben und Ziele für den Schuldenabbau. Barclays-Analyst Brandt Montour sieht seinerseits keine Anzeichen für eine Abschwächung der Nachfrage nach Kreuzfahrten und erwartet auch bei den Branchenkonkurrenten „solide Zahlen”.

Das marktEINBLICKE-Fazit

In vielen Bereichen hat die Reise- und Tourismusindustrie noch nicht zu ihren Vor-COVID-19-Levels zurückgefunden. Einiges deutet jedoch darauf hin, dass die Erholung weiter voranschreitet und sich die Menschen trotz Inflation weiterhin sehr reisefreudig zeigen.

Wer als Anleger auf eine weitere Erholung der Tourismusbranche setzen möchte, kann dies mit dem Partizipationszertifikat auf einen EACH Basket (WKN: VP6R3V / ISIN: DE000VP6R3V3) tun. Auf diese Weise reicht ein Trade aus, um gleich an der Wertentwicklung von 14 Vertretern aus der Tourismus-, Freizeit-, Hotel- und Reiseindustrie zu partizipieren.