Mit PepsiCo oder Coca-Cola kann Berentzen (WKN: 520160 / ISIN: DE0005201602) nicht mithalten, allerdings sehen einige Marktexperten auch bei dem Spirituosen- und Getränkehersteller aus Niedersachen einiges an Verhandlungsmacht gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH).
Wichtige Differenzierungsmöglichkeit für Berentzen
Die Analysten bei Montega stellen in ihrer jüngsten Studie zu Berentzen vor allem die Differenzierungsmöglichkeit heraus, die sich dem Nebenwert bieten würden. Dank der hohen Attraktivität der Fokusprodukte wie der Private Label-Spirituosen seie Berentzen ein starker Partner für die Lebensmitteleinzelhändler. Außerdem werden dank der hochwertigen Frischsaftsysteme von Citrocasa Aufwertungsmöglichkeiten in den Stores gesehen.
Unabhängig davon, wie die Margen sind, ist es ein Anziehungspunkt in den Märkten, wenn die Menschen ihren eigenen, frischen Orangensaft mithilfe von Premium-Oragnenpressen herstellen können. Aus Sicht der Montega-Analysten ist die stark wachsende Limonadenmarke Mio Mio ebenfalls sehr attraktiv. Zu den jüngsten Erfolge wird hier beispielsweise der Launch einer neuen Geschmacksrichtung bei Mio Mio (Spezi) gezählt.
Hoher Kostendruck
Die Lebensmitteleinzelhändler hatten die Vorzüge von Berentzen und seinen Angeboten zuletzt immer wieder erkannt, sodass das Unternehmen ein ums andere Mal deutliche Umsatzsteigerungen ausweisen konnte. In den ersten drei Monaten 2023 hat die Unternehmensgruppe Konzernumsatzerlöse in Höhe von 41,8 Mio. Euro erzielt – ein Plus von 15,9 Prozent.
Hohe Kosten hatten jedoch für Ergebnisrückgänge gesorgt. Beispielsweise lag das EBIT bei 1,0 Mio. Euro, nach 1,2 Mio. Euro im Vorjahr. Bei Montega ist man der Ansicht, dass er im zweiten Quartal ähnlich gelaufen sein sollte, während sich das Ergebnisniveau aus Analystensicht leicht verbessert haben dürfte. Berentzen wird die Zahlen zum Juni-Quartal am 10. August vorstellen.
Sukzessive Profitabilitätssteigerungen
Laut Einschätzung der Analysten bei Montega sollte bei Berentzen auch im zweiten Quartal der Kostendruck deutlich sichtbar sein. Es wird allerdings bereits im Ergebnis mit einer spürbaren Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal gerechnet.
Im Jahresverlauf dürfte es Analystensicht sogar gelingen, die Profitabilität durch weitere Preiserhöhungen sukzessive zu steigern. Daher wird im Fall der Berentzen-Aktie die Kaufempfehlung bestätigt, während es bei dem Kursziel von 12,00 Euro bleibt. Aktuell würde dies mehr als einer Verdopplung des Aktienkurses entsprechen.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Angesichts des anhaltenden Kostendrucks hat die Berentzen-Aktie noch einen weiten Weg vor sich. Das Unternehmen hat zuletzt jedoch unter Beweis gestellt, dass es mit diesen Herausforderungen fertig werden und Umsatzsteigerungen erzielen kann. Zudem sorgt die nachlassende Inflation für die Aussicht auf eine Entspannung auf der Kostenseite.