Porr kann positiv überraschen

Österreichischer Baukonzern kann dank guter Auftragslag höhere Kosten abfedern.

(Bildquelle: Porr AG)

Für Bauunternehmen wie Porr (WKN: 850185 / ISIN: AT0000609607) bleibt das Marktumfeld alles andere als einfach. Trotzdem konnten sich die Österreicher zuletzt ganz ordentlich behaupten.

Porr kann von Großaufträgen profitieren

Im ersten Halbjahr 2023 lagen die konzernweiten Umsatzerlöse bei 2,89 Mrd. Euro. Ein Anstieg um 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei der Produktionsleistung wurde ein Zuwachs um 9,1 Prozent auf 3,02 Mrd. Euro und damit über die Marke von 3 Mrd. Euro erzielt werden.

Einige Großaufträge halfen dabei, den Auftragseingang im Vorjahresvergleich um 25 Prozent auf 3,81 Mrd. Euro zu verbessern, während der Auftragsbestand auf 9,0 Mrd. Euro anschwoll. In Zeiten der hohen Inflation: Porr schaffte es auch, die Kosten in den Griff zu bekommen und auch auf der Ergebnisseite einige Erfolge zu feiern.

Porr-Management bleibt zuversichtlich

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde im ersten Halbjahr 2023 um 8,7 Prozent auf 136,7 Mio. Euro verbessert. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 18,6 Mio. Euro übrig, 19,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. beim Ausblick konnte Porr ebenfalls für Optimismus sorgen. So wird in den wesentlichen Märkten ein Wachstum in der Baubranche gesehen.

Zudem werden aus der Erholung der internationalen Lieferketten sowie einer Entspannung der Energiekostensteigerungen positive Auswirkungen erwartet. Für das Gesamtjahr wird daher eine Leistung in einer Bandbreite von 6,5 bis 6,7 Mrd. Euro erwartet. Entsprechend zufrieden zeigte sich Stefan Scharff, Analyst bei SRC Research, mit dem jüngsten Zahlenwerk bei Porr.

Reichlich Kurspotenzial

trotz schwieriger Marktbedingungen sein der jüngste Geschäftsbericht „anständig“ ausgefallen. Besonders hervorgehoben wird die stark zunehmende Auftragsdynamik im zweiten Quartal. Daraus ergeben sich aus Analystensicht auch weitere Chancen für Margenverbesserungen.

Porr kommt laut Scharff der Umstand zugute, dass sich das Unternehmen stärker auf große öffentliche Infrastrukturprojekte wie Flughäfen, Autobahntunnel oder große Krankenhäuser konzentriert, während sich die hohen Zinsen im privaten Bausektor eher als Belastungsfaktor entpuppen würden.

Zudem spiele die Energiewende eine wichtige Rolle. So ist man am Bau zweier wichtiger Untergrundstromtrassen im Zuge des SuedLink-Stromtrassenprojekts beteiligt. Ein weiterer Grund, warum im Fall der Porr-Aktie das „Buy“-Rating bestätigt und das Kursziel von 19,50 auf 20,50 Euro angehoben wird. Aktuell würde dies einem Kurspotenzial von rund 75 Prozent entsprechen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Das Marktumfeld ist für Bauunternehmen wie Porr alles andere als ideal. Die Österreicher konnten sich zuletzt jedoch überraschend gut aus der Affäre ziehen. Zudem bleibt mit Blick auf das Jahr 2024 die Aussicht auf eine wirtschaftliche Erholung.