Der Windkraftriese Ørsted (WKN: A0NBLH / ISIN: DK0060094928) hatte vor möglichen Wertberichtigungen gewarnt. Dies hatte den Aktienkurs des dänischen Offshore-Windpark-Spezialisten einbrechen lassen und auch andere Papiere mit Bezug zu den Erneuerbaren Energien in Mitleidenschaft gezogen.
Allerdings lief es beispielsweise bei Encavis (WKN: 609500 / ISIN: DE0006095003) auch zuvor nicht rund. Jetzt will der deutsche Wind- und Solarparkbetreiber die Weichen für die Umsetzung einiger Zukunftsprojekte gelegt haben.
Encavis will ein höheres Tempo vorlegen
Encavis konnte sich eine sogenannte Non-Recourse-Finanzierungslinie zur Zwischenfinanzierung auf Projektebene sichern. Auf diese Weise soll laut Unternehmensangaben die beschleunigte Wachstumsstrategie 2027 des Konzerns unterstützt werden.
Das Volumen liegt zunächst bei 180 Mio. Euro. Vorgesehen ist die Finanzierung von Photovoltaik-Projekten in Dänemark, Deutschland, Italien und Spanien – vier der Kernmärkte von Encavis. Dr. Christoph Husmann, Sprecher des Vorstands und CFO der Encavis AG, sagt dazu:
Diese Non-Recourse-Finanzierungslinie zur Projektzwischenfinanzierung ist für Encavis ein wichtiger Meilenstein und eröffnet uns weitere Finanzierungsmöglichkeiten zur Unterstützung unserer Beschleunigten Wachstumsstrategie 2027. Dies hilft uns, die Konditionen für PPAs und langfristige Finanzierungen sowie die Ressourcenallokation für diese Aktivitäten zu optimieren.
Mehr Planungssicherheit in der Hochzinsphase
Die Laufzeit der Projektzwischenfinanzierung beträgt laut Unternehmensangaben drei Jahre, die zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden kann, um eine Gesamtlaufzeit von bis zu fünf Jahren zu erreichen.
Darüber hinaus umfasse die Finanzierungslinie vertragliche Regelungen, mit denen Encavis den Betrag der Projektzwischenfinanzierung auf bis zu 310 Mio. Euro erhöhen kann, sowohl mit bestehenden als auch mit neuen Finanzierungspartnern.
Angesichts der hohen zinsen, die wir aktuell erleben, ist es nicht unerheblich, die Finanzierung wichtiger Projekte im Auge zu behalten. Encavis erhält auf diese Weise mehr Planungssicherheit.
Enttäuschende Kursperformance
Damit ist aber noch nicht gesichert, wann und in welcher Form, die Encavis-Aktie zu einer Erholung ansetzen könnte. Nach den Übertreibungen des vergangenen Jahres am Strommarkt, als steigende Strompreise auch die Encavis-Aktie beflügelt hatten, ist nun eine „Normalisierung eingekehrt.
Der MDAX-Wert setzte zuletzt stark zurück. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Encavis-Aktie sogar die schwächste Performance in der zweiten Börsenliga vorzuweisen. Der MDAX konnte als ganzes seit Jahresbeginn 2023 knapp 11 Prozent an Wert zulegen, die Encavis-Aktie verbuchte jedoch einen Kursverlust von rund 25 Prozent.
Mein Fazit
Encavis war zuletzt nicht der einzige Wert mit Bezug zu den Erneuerbaren Energien, der sein Potenzial nicht ausschöpfen konnte. Dieses dürfte jedoch angesichts der Bedeutung der Energiewende für die gesamte Welt weiterhin vorhanden sein.
Wer das Einzelaktien-Risiko bei Encavis vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs setzen möchte, kann sich einmal das folgende Indexzertifikat (WKN: DA0ABG / ISIN: DE000DA0ABG9) auf den Energiewende Index anschauen. In diesem Index sind zehn Unternehmen vertreten, die mit ihren Geschäften dem Ausstoß von CO2 den Kampf angesagt haben.