Apple: Hardware-Revolution blieb aus, aber Software kann auch kurstreibend sein

Bildquelle: Pressefoto Apple

Bis zuletzt hatte die Fangemeinde von Apple (WKN 865985) gehofft, dass Konzern-Chef Tim Cook zur Eröffnung der hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco am Montagabend doch noch mit einer sensationellen Hardware-Präsentation aufwarten würde. Allerdings blieben die großen Überraschungen aus. Trotzdem zeigte der Apfelkonzern, dass er längst nicht gewillt ist, das Feld den aufstrebenden Konkurrenten Google (WKN A0B7FY) und Samsung (WKN 888322) kampflos zu überlassen.

Wie erwartet stellte Apple mit den iOS 7 ein überarbeitetes mobiles Betriebssystem vor. Während sich die Marktteilnehmer darüber wenig begeistert zeigten, habe Apple damit laut Cook die größte Veränderung seit dem Start des iPhone 2007 vorgenommen. Neben neuen Funktionen kommt das neue Betriebssystem auch mit einer ganz neuen Optik daher. Wenn es nach Manager Craig Federighi geht, dann ist „iOS 7 zu installieren wie ein neues Telefon zu bekommen“.

Mit dem iOS 7 griff Apple einige frühere Kritikpunkte wie den im Vergleich zu anderem Plattformen umständlichen Wechsel zwischen Apps auf und verbesserte diese Funktionen. Ob dies jedoch den großen Sprung bedeuten und dem Aktienkurs aus der aktuellen Schwächephase verhelfen kann, darf noch bezweifelt werden. Schließlich konnte Apple in der Vergangenheit insbesondere durch die innovative Hardware die Technologiewelt erstaunen. Ähnliches dürfte auch für den vorgestellten Internet-Radiodienst gelten.

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Damit bleibt es für die Apple-Fans dabei, dass sie auch weiterhin auf die großen Hardware-Revolutionen warten müssen. Auf Anlegerseite dürfte man angesichts der weiterhin angeschlagenen charttechnischen Lage erst einmal die Finger von der Apple-Aktie lassen. Allerdings kann das Papier durchaus auch überzeugende Argumente liefern. Mit einem KGV von 10 ist die Apple-Aktie geradezu lächerlich niedrig bewertet, wenn man sich im Vergleich dazu andere US-Technologiekonzerne anschaut, die nur einen Bruchteil der Gewinne erzielen, die Apple trotz fehlender Innovationen immer noch scheffelt. Dennoch ist die Aktie aus charttechnischer Sicht eher ein Trauerspiel. Aber gerade das kann macht ja so manche Kaufchance manchmal aus. Kurzfristig ist das Bild jedoch nicht ganz so düster, von daher gilt vielleicht auch bei Apple der Spruch: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Bildquelle: Pressefoto Apple