H&M stärkt die Profitabilität

Der schwedische Modekonzern muss neben der Inflation auch mit dem Rückzug aus Russland und Belarus fertig werden.

Bildquelle: Pressefoto Hennes & Mauritz

Gerade jetzt zu Weihnachten und Neujahr wenden sich die Menschen ihrer Familie zu. Auch an den Aktienmärkten genießt das Thema Familie einen besonderen Status. Unternehmen, die sich seit Jahrzehnten hauptsächlich im Familienbesitz befinden, wird unter anderem eine höhere Stabilität bescheinigt. Zu den bekanntesten Familienunternehmen gehört an den internationalen Finanzmärkten Hennes & Mauritz (H&M) (WKN: 872318 / ISIN: SE0000106270).

H&M: Fest in Familienhand

Das schwedische Modeunternehmen befindet sich fest in der Hand der Familie rund um den Gründersohn Stefan Persson. Den der Familien verbundenen Firmen und Holdings gehören derzeit rund 57,6 Prozent der Anteile und knapp 80 Prozent der Stimmrechte. Für H&M ist Weihnachten natürlich auch aus anderen Gründen eine wichtige Zeit.

Schließlich gilt es für den Einzelhandel, sich Jahr für Jahr die vorweihnachtliche Kauflust der Konsumenten zunutze zu machen. In diesen Zeiten ist dies angesichts der Inflation, hoher Lagerbestände und Konjunkturschwäche alles andere als einfach. Dies zeigte sich an den jüngsten Geschäftszahlen.

Rückzug aus Russland und Belarus wirkt belastend

Im vierten Quartal (Ende November) des Geschäftsjahres 2022/23 lagen die Umsatzerlöse mit 62,6 Mrd. SEK (ca. 5,6 Mrd. Euro) lediglich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Neben einer schwächeren Nachfrage aufgrund des warmen Wetters hatte dem Unternehmen auch der Rückzug aus Russland und Belarus zugesetzt. Geholfen hatte wiederum etwas die Schwäche der schwedischen Währung.

Besonders enttäuschend dürfte diese Entwicklung angesichts des Umstandes sein, dass Ende November mit den Rabattaktionen rund um Black Friday die Geschäfte im Modeeinzelhandel brummen sollten. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wies H&M eine Umsatzsteigerung um 6 Prozent auf 236,0 Mrd. SEK aus.

H&M fokussiert sich auf die Margen

Aufgrund des schwierigen Umfeldes legt H&M derzeit, wie viele andere Unternehmen, den Fokus auf die Ergebnisseite. Der Modekonzern hat es sich vorgenommen mithilfe von Effizienzmaßnahmen, im kommenden Jahr eine operative Marge von 10 Prozent zu erreichen.

Auch RBC Capital-Analyst Richard Chamberlain legte zuletzt mit Blick auf die H&M-Aktie den Fokus auf die Margen. Er ist der Ansicht, dass die Bruttomargen vor allem im ersten Halbjahr 2024 stark ausfallen sollten. Während er die Aktie mit einem “Sector Perform”-Rating führt, wurde das Kursziel von 180,00 auf 190,00 SEK angehoben.

Mein Fazit

Sonderfaktoren wie das Wetter oder der Rückzug aus Russland und Belarus hatten H&P zusätzliches Kopfzerbrechen bereitet. Zumindest nutzt der Textilkonzern die Zeit, die Margen auf Vordermann zu bringen. Der Charakter des Familienunternehmens könnte in dieser schwierigen Phase wiederum beruhigend wirken. Die jüngste Erholung der Aktie zeigt zumindest, dass Börsianer auf dem richtigen Weg sehen.

Wer an der Börse in eine aussichtsreiche Auswahl von Familienunternehmen-Aktien investieren möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0ABS/ ISIN: DE000DA0ABS4) auf den Familienunternehmen Index näher ansehen. In diesem Index sind zwölf Aktien enthalten. Die Auswahl umfasst neben H&M beispielsweise auch Bechtle, Dermapharm, Pernod Ricard, Sixt, Swatch und Heineken.