Amazon will schnell nachziehen

E-Commerce-Riese setzt auf Kosteneinsparungen, AWS, den Online-Handel, die Künstliche Intelligenz und viel mehr.

(Bildquelle: unsplash / Marques Thomas)

Der S&P 500 konnte zuletzt eine beeindruckende Entwicklung verbuchen. Das Barometer schaffte es nach mehr als zwei Jahren am 19. Januar wieder auf einem Rekordstand zu schließen. Seitdem wurde die Rekordjagd fortgesetzt.

Ähnlich wie im Vorjahr waren dafür vor allem die großen Technologiewerte wie NVIDIA, Microsoft, Meta Platforms oder die Google-Muttergesellschaft Alphabet verantwortlich. Sie schafften es dabei auf neue Höchststände.

Auch Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) konnte einen positiven Jahresauftakt verbuchen. Bereits im Vorjahr verbuchte die Aktie des E-Commerce-Riesen deutliche Zuwächse, bis zum Allzeithoch fehlt jedoch weiterhin noch ein Stück.

Amazon-Aktie hat immer noch Luft nach oben

Auf Schlusskursbasis konnte Amazon zuletzt ein Allzeithoch Anfang Juli 2021 ausweisen. Die Bestmarke liegt bei etwas mehr als 186 US-Dollar. Zuletzt notierte das Papier jedoch im Bereich der Marke von 155 US-Dollar, sodass bis zum Allzeithoch, anders als im Fall vieler andere US-Technologiegrößen, noch einiges an Luft nach oben besteht.

Ob Amazon in Richtung Allzeithoch marschiert dürfte sich unter anderem an den heute Abend nach US-Börsenschluss anstehenden Ergebnissen zum vierten Quartal 2023 entscheiden. Zumal es sich dabei angesichts des Weihnachtsgeschäfts um einen besonders wichtigen Zeitraum für das Unternehmen handelt.

Amazon setzt auf mehr Profitabilität

Die Stimmung rund um Amazon hatte sich zuletzt unter anderem dank einer Erholung des Wachstums in der Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) aufgehellt. Hier hatte sich zuvor unter anderem die schwierige Konjunktur negativ bemerkbar gemacht.

Am Markt kommen auch die aggressiven Kostensenkungen an, nachdem Amazon jahrelang eher dafür bekannt war, sich nicht allzu sehr um die Ergebnisseite zu kümmern und sehr viel Geld in Wachstumsinvestitionen zu stecken. Für das abgelaufene Quartal sieht der Markt einen bereinigten Gewinn je Aktie von von 1,04 US-Dollar bei einem Umsatz von 166,1 Mrd. US-Dollar.

Bei den Erlösen hatte das Unternehmen selbst eine Prognosespanne von 160 bis 167 Mrd. US-Dollar in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis sah Amazon bei 7 bis 11 Mrd. US-Dollar, gegenüber Konsensschätzungen von 10,4 Mrd. US-Dollar.

Analysten werden optimistischer

Im Vorfeld der Q4-Zahlenbekanntgabe zeigten sich einige Analysten gegenüber den Amazon-Aussichten optimistischer. Truist-Analyst Youssef Squali sieht die Zahlen aufgrund höherer E-Commerce- und Werbeeinnahmen am oberen Ende der Erwartungen. Daher hatte er jüngste im Fall der Amazon-Aktie das Kursziel von 176,00 auf 180,00 US-Dollar angehoben und das “Buy”-Rating bestätigt. Zudem wird neben dem stärkeren Fokus auf Kosteneinsparungen auf eine Wachstumsbeschleunigung bei AWS verweisen.

Bank of America-Analyst Justin Post hat im Fall der Amazon-Aktie das Kursziel von 168,00 auf 185,00 US-Dollar erhöht und das “Buy”-Rating bestätigt. Der Analyst sieht weiteres Steigerungspotenzial für die Margen, unter anderem im Online-Handelsgeschäft und aus weiteren Effizienzen beim Netzwerk von Logistikzentren. Es wird auch mit einem anziehenden Wachstum im Cloud-Geschäft AWS gerechnet. Darüber hinaus sollte Amazon aus Analystensicht von seinen Initiativen im KI-Bereich profitieren.

Mein Fazit

Amazon dürfte auf der Ergebnisseite von seine neuen Kostendisziplin profitieren. Zudem sollten sich der von der Inflation getroffene Online-Handel und das Wachstum bei AWS weiter erholen. Und natürlich bleib der E-Commerce-Riese auch im KI-Bereich kein Unbekannter.

Als Alternative zu einem Direktinvestment in Amazon käme auch ein Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) infrage. Bei den Magnificent 7 handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in diesem Jahr die Börsenrallye lange Zeit fast ganz alleine gestemmt hatten.