Adobe sieht sich erst am Anfang

Während die jüngsten Zahlen überzeugten, enttäuschte Adobe beim Ausblick. Allerdings sieht das Softwareunternehmen weiteres KI-Potenzial.

(Bildquelle: Unsplash+ In Zusammenarbeit mit Getty Images)

Adobe (WKN: 871981 / ISIN: US00724F1012) sollte zu den KI-Profiteuren gehören. In dieser Hinsicht sorgte der Spezialist für Grafik- und Bildbearbeitungsprogramme jedoch für einige Enttäuschungen. Die jüngsten Kursrücksetzer könnten jedoch auch als Einstiegsgelegenheit dienen.

Adobe: Übertriebene Reaktionen?

Die Aktienkurse bei viele Anlegerlieblingen im KI-Bereich sind zuletzt regelrecht in die Höhe geschossen. Die Jagd nach Schnäppchen wird immer schwieriger. Im Gegensatz dazu hat die Adobe-Aktie seit Anfang 2024 knapp 15 Prozent an Wert verloren. Allein am Tag nach der jüngsten Zahlenbekanntgabe verlor das Papier mehr als 13 Prozent an Wert. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal fielen stark aus. Allerdings hatte Adobe Anleger mit dem Ausblick enttäuscht.

Es half auch nicht, dass ein neues 25 Mrd. US-Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt wurde und Konzernchef Shantanu Narayen davon gesprochen hatte, dass Adobe eine “phänomenale Produkt-Roadmap” habe, die man umsetzen würde, um KI-Innovationen für Adobes globalen Kundenstamm bereitzustellen. Zudem würde man erst am Anfang stehen.

Prognose fällt wenig beeindruckend aus

Für das laufende zweite Quartal (Ende Mai) des Geschäftsjahres 2023/24 stellt das Adobe-Management einen bereinigten Gewinn je Aktie in Höhe von 4,35 bis 4,40 US-Dollar in Aussicht. Die Konsensschätzungen lagen zuletzt bei 4,38 US-Dollar. Bei einem Unternehmen, das sich im KI-Dunstkreis bewegt würde man in diesen Tagen jedoch erwartet, dass Erwartungen nicht nur geschlagen, sondern sogar pulverisiert werden.

Die Umsatzprognose liegt bei 5,25 bis 5,30 Mrd. US-Dollar, gegenüber Schätzungen von 5,31 Mrd. US-Dollar. Im ersten Quartal wurden die Erwartungen noch geschlagen. Bei Umsätzen von 5,18 Mrd. US-Dollar erreichte Adobe ein EPS von 4,48 US-Dollar. Hier bewegten sich die Konsensschätzungen auf der Umsatzseite bei 5,14 Mrd. US-Dollar und beim Gewinn bei 4,38 US-Dollar.

Adobe Summit 2024 wirft seine Schatten voraus

Analysten zeigten sich von den Prognosen sowie dem Tempo mit Blick auf die KI-Monetarisierung enttäuscht, allerdings hat Adobe immer noch einige Fans. Bank of America-Analyst Brad Sills sieht Adobe weiterhin als “einen großen Nutznießer der Künstlichen Intelligenz.” Auch wenn die Monetarisierung langsamer verlaufen würde als erwartet, sei Firefly eines der “am meisten genutzten generativen KI-Angebote mit Potenzial für mehrere Wege zur Monetarisierung.” Während er die “Buy”-Einschätzung für die Adobe-Aktie nach der Zahlenbekanntgabe bestätigt hatte, wurde das geringere Tempo bei der KI-Monetarisierung als Grund für einen Kurszielsenkung von 700 auf 640 US-Dollar genannt.

Brent Bracelin, Analyst bei Piper Sandler, senkt zwar das Kursziel für Adobe von 705,00 auf 700,00 US-Dollar, es bleibt aber bei der “Overweight”-Einschätzung. Er verweist unter anderem auf das neue Aktienrückkaufprogramm. Außerdem rät er langfristig orientierten Anlegern, ihre Positionen im Vorfeld der Anwenderkonferenz Adobe Summit am 26. März aufzustocken. Nachdem die generative KI bereits in Adobes Produkte wie Photoshop, Illustrator oder Express sowohl für den Desktop als auch für mobile Endgeräte integriert wurde, will man bei dieser Gelegenheit zeigen, was der KI-Assistent noch so kann.

Mein Fazit

In der aktuellen Phase des KI-Booms kann es Anlegern häufig nicht schnell genug gehen. Dies wurden angesichts der Reaktionen auf die jüngsten Zahlen bei Adobe deutlich. Wer jedoch etwas Geduld mitbringt, kann diese auch als Einstiegsgelegenheit sehen.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Adobe vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat auf den Global AI Index (WKN: DA0AAX / ISIN: DE000DA0AAX6) anschauen.