Was wäre BMW (und die Aktie) ohne China?

Bildquelle: Pressefoto BMW AG

Alle Welt spricht immer vom Autofahrerland Deutschland. Das mag historisch gesehen auch zutreffen, aber die Zukunft liegt woanders. Das zeigt wieder einmal eindrucksvoll BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) mit seinen jüngsten Absatzzahlen. Doch was heißt das für die Aktie?

Die Juli-Zahlen zeugen wieder einmal vom Erfolg BMWs am Markt. Mit insgesamt 181.051 verkauften Fahrzeugen (+0,2 Prozent) wurden im vergangenen Monat mehr Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert als jemals zuvor in einem Monat Juli. Insgesamt verkaufte das Unternehmen seit Jahresbeginn 1.423.565 Einheiten (+1,6 Prozent). Doch ohne China wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Und ohne SUVs ebenfalls nicht. „Die Kundennachfrage nach unseren X Fahrzeugen bleibt weiter sehr hoch, und nachdem wir die Produktionskapazitäten durch die lokale Produktion des BMW X3 in China und Südafrika aufgestockt haben, wirkt sich die zusätzliche Verfügbarkeit bereits positiv auf den Absatz aus. Ebenfalls erfreulich ist die anhaltende, wachsende Nachfrage nach unseren elektrifizierten Fahrzeugen. Die Zahl der Auslieferungen von BMW i, BMW iPerformance und MINI Electric Modellen liegt seit Jahresbeginn um über 40% über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum“, so Vertriebsvorstand Pieter Nota. Insgesamt stieg der Absatz in China im Juli um 7,8 Prozent auf 46.692 Fahrzeuge.

Interessant ist hierbei auch das Interesse der chinesischen Konsumenten für Elektroautos. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres belief sich der weltweite Absatz von elektrifizierten Fahrzeuge von BMW auf 71.310 Fahrzeuge, eine Steigerung um 40,6 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. Der Juli-Absatz von BMW i, BMW iPerformance und MINI Electric Fahrzeugen betrug 10.649 Einheiten (+30,9 Prozent). Die verbesserte Verfügbarkeit des lokal in China produzierten BMW 5er Plug-in-Hybrid trug dazu bei, den Absatz von elektrifizierten Fahrzeugen im größten Gesamtmarkt der BMW seit Jahresbeginn mehr als zu versechsfachen. Insgesamt wurden dort in den ersten sieben Monaten des Jahres 8.078 elektrifizierte Einheiten abgesetzt. Weitere wichtige Märkte erzielten beim Absatz elektrifizierter Fahrzeuge seit Jahresbeginn ebenfalls signifikantes Wachstum, darunter die USA (13.874 / +39,5 Prozent) und Großbritannien (9.923 / +34,3 Prozent). In Deutschland ist das E-Thema trotz Umweltbonus noch immer ein Nischenthema.

Ein Blick auf den Kursverlauf der Aktie verrät es: Euphorie ist nicht zu erkennen. Klassische Autowerte gelten trotz oder vielleicht wegen der Elektroautothematik als schwierig. Dennoch weisen Unternehmen wie BMW satte Gewinne aus. Bleibt die Dividende von zuletzt 4,00 Euro unverändert, kommt man derzeit bei BMW auf eine Dividendenrendite von 4,8 Prozent und das bei einem 2018er KGV von 7,5. Das sieht erst einmal günstig aus. Ist aber eben auch Spiegelbild der Unsicherheit über die Zukunft der klassischen Autowerte. Immerhin hat dies BMW aber erkannt und fokussiert sich mit China und dem Elektroauto auf zwei Themen, die zukunftsweisend sind. Und zu alledem will BMW 2018, bei den Auslieferungen und dem Umsatz im Segment Automobile leichte Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken erreichen. Zudem strebt man beim Konzernergebnis vor Steuern das Vorjahresniveau an.

Alternativ zu einer Direktanlage bietet sich Ihnen auch ein Vontobel Long Mini Future auf BMW (WKN: VN2T2K / ISIN: DE000VN2T2K5) an. Wer jedoch bei BMW Short gehen möchte, hat mit einem entsprechenden Vontobel Short Mini Future auf die Aktie des Münchner Automobilkonzerns (WKN: VZ88TT / ISIN: DE000VZ88TT3) die Gelegenheit von fallenden Kursen zu profitieren.

Bildquelle: Pressefoto BMW AG