Um 10: DAX mal über 11.400, mal darunter – Damoklesschwert “harter Brexit” bremst

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Fast alle notwendigen Stimmen für ein Misstrauensvotum gegen die britische Premierministerin Theresa May sind zusammengetragen. Deshalb muss man jederzeit damit rechnen, dass es zu einem solchen Schritt kommt. Das Szenario eines „harten Brexit“, also ohne Vertrag, ist das Damoklesschwert, das über dem deutschen Aktienmarkt schwebt.

Es erklärt auch, warum der Deutsche Aktienindex kurzfristig Probleme hat, an die relative Stärke der Wall Street anzuknüpfen. Dort ist die Stimmung gut, da sich eine Entspannung im Handelskonflikt mit China abzeichnet. So hat Peking am Wochenende einen Vorschlag für ein Handelsabkommen nach Washington geschickt, das stärkere Erdgaskäufe und einen besseren Schutz geistigen Eigentums vorsieht. Das wird am Markt als Zeichen der Entspannung gewertet.

Aber der DAX bleibt unter 11.400 Punkten anfällig für einen Rutsch in Richtung der Vorwochentiefs bei 11.250 Punkten. Der Volatilitätsindex VIX liegt immer noch im Bereich zwischen 15 und 20 und damit immer noch auf einem erhöhten Niveau. Die durchschnittliche Schwankungsbreite, die man statistisch daraus für den DAX ableiten kann, liegt bei knapp über 200 Punkten. Angesichts des Streits zwischen Brüssel und Italien und dem drohenden Misstrauensvotum gegen Theresa May dürfte also auch in dieser Woche für Bewegung an der Frankfurter Börse gesorgt sein.

Jochen Stanzl

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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