Deutsche Telekom: Ein langer Atem ist gefragt

Bildquelle: Pressebild Deutsche Telekom

In den vergangenen Wochen ist es rund um eine mögliche Übernahme von T-Mobile US (WKN A1T7LU) durch den Konkurrenten Sprint (WKN A1W1XE) ruhiger geworden. Schließlich haben die US-Wettbewerbshüter ihre Bedenken gegenüber einem solchen Deal deutlich gemacht. Trotzdem stand die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom (WKN 555750) bei der Vorlage der Geschäftsergebnisse für das abgelaufene Jahr im Mittelpunkt. Immerhin waren die Übernahme von MetroPCS und die aggressive Marketingstrategie in den USA für das erste Umsatzwachstum seit Jahren bei den Bonnern mitverantwortlich.

Die Umsatzerlöse kletterten 2013 im Vorjahresvergleich um 3,4 Prozent auf 60,1 Mrd. Euro. Allerdings fiel das bereinigte EBITDA um 3,1 Prozent auf 17,4 Mrd. Euro. Dabei machte sich die Tatsache bemerkbar, dass Wachstum nun einmal nicht zum Nulltarif zu haben ist. Der Konzernüberschuss lag bei 930 Mio. Euro gegenüber einem Verlust von 5,4 Mrd. Euro im Vorjahr. Allerdings wurde das Ergebnis im Vorjahr von hohen Abschreibungen belastet. Bereinigt um Einmaleffekte stieg der Überschuss um 8,6 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro. Dagegen soll die Dividende von 70 auf 50 Cent sinken.

Angesichts des jüngsten Kundenzustroms haben die Bonner offensichtlich Blut geleckt. Daher sollen die Investitionen in den USA in den Netzausbau und die Kundengewinnung ausgeweitet werden, weshalb der Free Cashflow von 4,6 auf rund 4,2 Mrd. Euro sinken soll. Die Investitionen werden umso wichtiger, da die Deutsche Telekom möglicherweise doch auf T-Mobile US sitzen bleiben wird. Angesichts des Widerstands vonseiten der US-Behörden gegenüber einem Verkauf an Sprint, scheint man bei der Sprint-Muttergesellschaft Softbank kalte Füße zu bekommen.

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Schließlich würde man bei einem Scheitern eines Angebots eine milliardenschwere Ausgleichszahlung an die Telekom zahlen müssen. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob man beim DAX-Konzern einen so langen Atem besitzt, um tatsächlich gegen die finanziell potenteren US-Konkurrenten AT&T (WKN A0HL9Z) und Verizon Wireless in einem Preiskampf auf dem US-Mobilfunkmarkt bestehen zu können. Wer von dem Erfolg überzeugt ist und auf steigende Kurse der T-Aktie setzen möchte, könnte es mit dem Derivate-Produkt mit der WKN DZN55A versuchen.

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