SLM Solutions-IPO: Kommt die Euphorie um 3D-Druck nach Deutschland?

Bildquelle: Pressefoto Stratasys Ltd.

In den letzten Wochen waren die Aktien von 3D-Drucker-Herstellern nicht gerade die heißesten Anlagen. Papiere der Branchengrößen, wie 3D Systems (WKN 888346) oder Stratasys (WKN A1J5UR) legten eher den Rückwärtsgang ein. Doch nun kündigte die Lübecker SLM Solutions (WKN A11133) an, noch in diesem Jahr den Schritt aufs Parkett zu wagen – noch dazu in Frankfurt.

Dass die Technologie durchaus auch in Deutschland zu Hause ist, zeigte im vergangenen Jahr ja bereits voxeljet (WKN A1W556). Die Bayern wählten für ihren Börsengang zwar New York, doch der Erfolg ist weiter in Deutschland zu Hause. Allerdings haben beide deutschen Unternehmen nur die Branche gemein. Während voxeljet auf industrietaugliche 3D-Drucksysteme setzt und das größte Dienstleistungszentrum für die additive Fertigung von Formen und Modellen betreibt, ist SLM Solutions im Bereich metallbasierter 3D-Druck-Verfahren Technologieführer. Die selektiven Laserschmelz-Anlagen von SLM Solutions gehören zu den produktivsten ihrer Klasse und bieten Vorteile für die Nutzung in der industriellen Fertigung.

Mit mehr als 80 Mitarbeitern erzielte die SLM-Gruppe im Jahr 2013 Umsätze in Höhe von 21,6 Mio. Euro. Damit liegt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate seit dem Jahr 2011 bei 35 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge der SLM-Gruppe lag im Geschäftsjahr bei 11,5 Prozent.

SLM-Finanzchef Uwe Bögershausen erläutert das Wachstumspotential: „In den vergangenen drei Jahren haben sich unsere Umsätze durch Systemverkäufe im SLM-Segment durchschnittlich jedes Jahr verdoppelt – und dies bei einer zweistelligen operativen Marge. Wir wollen dieses profitable Wachstum weiter ausbauen und konzentrieren uns zu diesem Zweck auf drei Bereiche: Erstens den Ausbau unseres internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerks, zweitens die Entwicklung des Geschäfts mit Metallpulvern, dem Verbrauchsmaterial unserer SLM-Maschinen, und drittens den verstärkten Fokus auf Forschung und Entwicklung.“ Der Vorstand der SLM Solutions strebt an, durch den Börsengang einen Mittelzufluss für das Unternehmen in einer Größenordnung von ca. 75 Mio. Euro vor Emissionskosten zu erzielen, um die genannten strategischen Wachstumsziele dynamisch umzusetzen.

Warten wir also ab, bis die Details zum Börsengang tatsächlich vorliegen. Technologisch ist das Thema hochinteressant. Ob 3D-Druck auch von den deutschen Anlegern verstanden wird, muss sich zeigen. In den USA scheint die große Euphorie zwar zunächst vorbei zu sein. Aber nicht jede Technologie steigt so kometenhaft auf, wie die E-Autos von Tesla. Seien wir einfach etwas geduldig.

An dieser Stelle zunächst ein Hinweis in eigener Sache: Die Börsenblogger nehmen in diesem Jahr am Publikumspreis des comdirect finanzblog award teil und freuen sich bis zum 25. April über ihre Stimme. Hier geht es zur Abstimmung.

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Bildquelle: Pressefoto Stratasys Ltd.