Bankwerte belasten: Abwärtstrend beendet?

In den vergangenen Handelstagen gehörten insbesondere Länderindizes wie Spanien, Portugal oder Griechenland zu den Verlierern. Auslöser war der erneute Kursrutsch der portugiesischen Großbank Banco Espirito Santo (BES) (WKN 883549). In der Vorwoche war es zu einem Zahlungsverzug kurzfristiger Verbindlichkeiten einer Holdinggesellschaft der Familie Espirito Santo International gekommen. Die Familie ist unter anderem an der Großbank BES beteiligt, so dass deren Aktien kräftig nachgaben.

Börsianer befürchteten ein neues Aufkeimen der europäischen Finanzkrise. Es folgte eine Flucht aus Banktiteln der altbekannten Euro-Krisenländer. „Sichere“ Staatsanleihen und Gold waren wieder gefragt.

Die europäische Finanzkrise ist unseres Erachtens lange nicht vorbei. Früher oder später könnten die Euro-Staaten unter dem immensen Gewicht der Überschuldung zusammenbrechen. Umso wichtiger ist es, dass Sie dann solide Substanzaktien in Ihrem Depot haben, die Ihr Vermögen schützen.

Euroland-Aktienmarkt im „Bärenmodus“?

Der folgende Point & Figure Chart zeigt den europäischen Index Euro STOXX 50 (hier: der Performanceindex, d.h. inkl. Dividenden), der die nach Marktkapitalisierung 50 größten Unternehmen Eurolands enthält.

Im Jahr 2011 begann der Index einen neuen Aufwärtstrend (schwarze Linie) auszubilden. Trotz mehrerer Unterbrechungen besitzt dieser nach wie vor seine Gültigkeit. Das letzte Kaufsignal wurde im Mai dieses Jahres mit dem Ausbruch aus einer so genannten „Triple-Top-Formation“ (Punkt 1) erreicht. Diese Formation stellt ein sehr starkes Kaufsignal dar. Die Marke von 6.000 Punkten erwies sich als ein Widerstand. Der Index legte in den vergangenen Handelstagen den Rückwärtsgang ein.

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Grund zur Sorge besteht noch lange nicht. „Kritisch“ wird die charttechnische Situation, sobald der Index seinen Aufwärtstrend unterschreitet (Punkt 2). Davon sind wir noch weit entfernt.

Fazit:

Der Euroland-Aktienmarkt befindet sich weiterhin im langfristigen Aufwärtstrend. Kurzfristig konsolidiert der Index leicht. Wir raten die weitere Entwicklung abzuwarten.

Stand: 15.07.2014 – Ein Gastkommentar der Redaktion des Börsendienstes “Der Börsen-Berater”. Mehr Informationen unter www.boersen-berater.de