Wienerberger: Der Blick auf die Inflation

Bildquelle: Pressebild Wienerberger

Beim Blick auf einige 2020e-Kennzahlen bei Wienerberger (WKN: 852894 / ISIN: AT0000831706) könnte man annehmen, dass der österreichische Ziegelhersteller die Auswirkungen der Corona-Pandemie gar nicht zu spüren bekommen hatte.

Starkes 2. Halbjahr

Die Umsatzerlöse fielen 2020 gegenüber dem Rekordwert aus dem Jahr 2019 trotz COVID-19 und einer weltweiten Rezession gerade einmal um 3,3 Prozent auf 3,35 Mrd. Euro.

Durch das starke zweite Halbjahr konnte laut Konzernangaben ein bereinigtes EBITDA von 566 Mio. Euro erwirtschaftet und damit die bereits erhöhte Prognose von 545 Mio. Euro deutlich übertroffen werden (2019: 594 Mio. Euro).

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Zudem soll die Dividende bei 0,60 Euro je Aktie liegen und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Und dies, obwohl der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr um 64 Prozent auf 89 Mio. Euro schrumpfte.

Hilfspakete sorgen für Stabilität

Die nur leicht unter dem Rekordvorjahresniveau liegenden Umsätze und Ergebnisse führte Wienerberger vor allem auf die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurück. Zudem nutzte das Management des ATX-Konzerns die Gelegenheit, um ein striktes Kostenmanagement und Effizienzsteigerungsmaßnahmen umzusetzen.

Darüber hinaus wurde die Nettoverschuldung deutlich reduziert. Gleichzeitig kommt Wienerberger der Umstand zugute, dass die Zinsen in Europa weiter niedrig geblieben sind und sich die Bautätigkeiten in Corona-Zeiten als relativ robust erwiesen haben. Nun soll die Krise schnell vergessen gemacht werden.

Höhere Rohstoffpreise

Während Wienerberger auch im Jahr 2021 – zumindest im ersten Halbjahr – mit durch COVID-19 bedingten Unsicherheiten rechnet, erwartet der Konzern mittelfristig, von den staatlichen Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums als Folge der Pandemie insbesondere in den Bereichen Renovierung und Infrastruktur profitieren zu können.

Allerdings rechnet Wienerberger auch damit, dass die steigende Kosteninflation und speziell die Herausforderung von steigenden Rohstoffpreisen im Kunststoffrohrbereich vor allem im ersten Halbjahr weiteren Druck auf die operative Performance ausüben werden. Wienerberger ist jedoch zuversichtlich, diese Inflation m Laufe des Jahres in den Griff zu bekommen.

FAZIT

Dank der staatlichen Eingriffe ist Wienerberger 2020 relativ gut durch die Corona-Krise gekommen. Nun darf der österreichische Ziegelhersteller dank der Impfprogramme auf eine wirtschaftliche Erholung hoffen. Die anhaltend niedrigen Zinsen versprechen wiederum eine gute Nachfrage aus der Bauindustrie.

Alternativ zu einer Direktanlage bietet sich ein Mini-Future Long auf Wienerberger (WKN: MA4CBU / ISIN: DE000MA4CBU7) an. Wer jedoch bei Wienerberger Short gehen möchte, hat mit einem entsprechenden Short-Produkt auf den ATX-Konzern (WKN: MC9VVS / ISIN: DE000MC9VVS6) die Gelegenheit von fallenden Kursen zu profitieren.

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