Befesa – die Recycling-Aktie

Bildquelle: Pressefoto Glencore

Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit rücken immer mehr ins Bewusstsein der breiten Bevölkerung und haben zuletzt durch die globale Bewegung Fridays for Future einen zusätzlichen Anstoß erhalten. Eine große Bedeutung nimmt dabei die Müllvermeidung ein, bei der das Recycling, also die Abfallaufbereitung und Abfallwiederverwertung, immer wichtiger wird.

Ein Umweltdienstleistungs-Unternehmen, das sich dieser Aufgabe verschrieben hat, ist die 1993 gegründete Befesa S.A. (WKN: A2H5Z1 / ISIN: LU1704650164) mit Sitz in Luxemburg. Der Konzern hat sich auf das Recycling industrieller giftiger Reststoffe spezialisiert.

Wichtige Rolle in der Kreislaufwirtschaft

Befesa nimmt in der sogenannten Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle ein, denn durch die Verwertung von gefährlichen Rest- und Wertstoffen wird der Verbrauch von natürlichen Ressourcen in der Metallindustrie reduziert. Dabei werden zum einen Recycling-Dienste für industrielle Reststoffe aus der Stahlindustrie (Stahlstaub) angeboten, zum anderen konzentriert sich Befesa auf das Recyceln von Aluminium-Salzschlacken.

Jährlich werden dabei rund 1,5 Millionen Tonnen Reststoffe recycelt und 1,3 Millionen Tonnen neue Materialien produziert. Außerdem werden logistische und andere zugehörige umweltrechtlich regulierte Industrie-Dienstleistungen angeboten.

Die Befesa AG besitzt Stahl- und Aluminium-Salzschlacken-Recycling-Anlagen sowie Industrieabfall-Anlagen in Deutschland, Spanien, Schweden, Frankreich und Großbritannien sowie in der Türkei, Südkorea und China. Die Services werden weltweit angeboten.

Marktführer in Europa und Asien

Eigenen Angaben zufolge ist Befesa in Europa und Asien die Nummer eins im Recycling von Stahlstaub und Aluminium-Salzschlacken. Zu den zahlreichen bekannten Kunden gehören unter anderem ArcelorMittal, Glencore, voestalpine und Alcoa.

Wegen niedrigerer Zinkpreise und gestiegener Schmelzlöhne hat Befesa im Gesamtjahr 2020 deutlich weniger verdient. Der Umsatz verringerte sich im Vergleich zu 2019 um sieben Prozent auf 604,3 Mio. Euro. Der Nettogewinn brach sogar um 42 Prozent auf 47,6 Mio. Euro ein, wie der im Nebenwerte-Index SDAX notierte Konzern am 23. Februar bekanntgab.

Viertes Quartal macht Mut – China-Expansion geht voran

Allerdings hat sich laut Befesa die Lage im vierten Quartal wieder deutlich verbessert. So wurde mit einem bereinigten Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 42,4 Mio. Euro hier das stärkste Quartal im Jahr 2020 verbucht und das Niveau vom vierten Quartal 2019 wieder erreicht.

Befesa will weiter wachsen und sieht sich dabei auf einem guten Weg. So schritt die Expansion in China im vierten Quartal 2020 planmäßig voran. Der Bau der ersten hochmodernen EAF-Stahlstaub-Recycling-Anlage in der Provinz Jiangsu soll voraussichtlich zum Ende des ersten Quartals 2021 mit der Kalt- und Warminbetriebnahme im März oder April abgeschlossen werden.

Dem Unternehmen zufolge soll die zweite Anlage in der Provinz Henan ebenfalls noch in diesem Jahr, nach dem Sommer, fertiggestellt werden.

Achterbahnfahrt an der Börse

An der Börse verzeichnete Befesa in der noch jungen Kurshistorie eine Berg-und-Tal-Fahrt. Nach dem Börsengang im November 2017 und einem Eröffnungskurs bei 28 Euro ging es bis zum Juli 2018 auf knapp 47 Euro nach oben.

Wegen der Krise der Stahlbranche, die sich zuletzt durch den Ausbruch der Corona-Pandemie nochmals verschärft hatte, brachen die Notierungen im Anschluss bis zum März 2020 auf den bisher tiefsten Kursstand bei rund 23 Euro ein.

Die nächsten Kursziele

Doch von diesem Kursboden aus ging die Aktie in den Steigflug über und legte bis Ende Februar dieses Jahres um rund 150 Prozent auf zeitweise 57 Euro zu. Ein Sprung über das Allzeithoch vom Januar bei 60 Euro würde hier jetzt das nächste Kaufsignal bedeuten. Die weiteren Etappenziele wären dann die nächsten runden Marken bei 70 und 80 Euro.

Für das Geschäftsjahr 2019 hatte Befesa 2020 eine Dividende von 0,73 Euro je Aktie ausgeschüttet. In diesem Jahr soll für 2020 eine Dividende von 0,88 bis 1,17 Euro gezahlt werden. Auf Basis der geplanten Mindestdividende (0,88 Euro) errechnet sich bei der Aktie aktuell eine Dividendenrendite von 1,5 Prozent.

Fazit

Der Recycling-Spezialist Befesa verzeichnete im vergangenen Jahr einen kräftigen Gewinneinbruch. Doch die wieder starke Entwicklung im vierten Quartal 2020 deutet darauf hin, dass es im laufenden Jahr operativ weiter aufwärts geht.

Dafür spricht auch, dass die Expansion in China planmäßig voranschreitet. Die Chancen stehen deshalb gut, dass sich der Aktien-Höhenflug der zurückliegenden Monate weiter fortsetzen wird.

Anleger, die von der Fortsetzung der Kurs-Rallye bei Befesa überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MF7NGB / ISIN: DE000MF7NGB1) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben Gelegenheit, mit einem entsprechenden Short-Zertifikat (WKN: MA38GR / ISIN: DE000MA38GR1) auf fallende Kurse der Befesa-Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto Glencore