Ströer hakt Coronakrise ab

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Der Vermarkter von Online- und Außenwerbung Ströer (WKN: 749399 / ISIN: DE0007493991) wurde im vergangenen Jahr durch die Corona-Krise schwer zurückgeschlagen. Denn wegen dem Trend zum Home Office und dem damit verbundenen geringeren Reiseaktivitäten haben viele Unternehmen auf die Kostenbremse gedrückt und ihre Marketing- und Werbeausgaben drastisch zurückgefahren.

Das führte dazu, dass die Plakatflächen und Werbe-Bildschirme von Ströer wesentlich weniger nachgefragt wurden als noch vor der Krise. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in den Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 wider, in dem das im MDAX notierte Unternehmen einen scharfen Gewinneinbruch verbuchte.

Zurück in der Gewinnzone

Inzwischen hat sich die Lage des Konzerns, der unter anderem auch Internet-Portale wie giga.de, kino.de und verschiedene News-Portale wie beispielsweise T-Online.de betreibt, aber wieder deutlich verbessert.

So legte der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 auf Jahressicht um neun Prozent auf 686 Mio. Euro zu. Unter dem Strich wurde ein Gewinn von sechs Mio. Euro verbucht, nachdem im ersten Halbjahr 2020 noch ein hoher Verlust von knapp 26 Mio. Euro eingefahren wurde.

Positiver Ausblick

Laut Ströer resultierte das starke Geschäft vor allem aus einem wieder deutlich besseren Außenwerbegeschäft und Zuwächsen in der Medien- und Datensparte. Ströer rechnet deshalb damit, das im dritten Quartal ein Wachstum von 15 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt wird.

Das soll einer etwa zehnprozentigen Steigerung zum Vorkrisen-Niveau entsprechen. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern prognostiziert Ströer im dritten Quartal einen Wert, der über dem Ergebnis von 2020 und 2019 liegen wird.

Für das laufende Gesamtjahr werden weiterhin Erlöse von 1,6 Mrd. Euro erwartet, was gegenüber 2020 ein Plus von 11 Prozent bedeuten würde und damit in etwa auf dem Niveau von 2019 liegt. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird von dem Kölner Unternehmen auf eine Spanne zwischen 490 und 510 Mio. Euro geschätzt, womit das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht worden wäre (2020: 453 Mio. Euro; 2019: 538 Mio. Euro).

Aktie (noch) im Konsolidierungs-Modus

Nachdem die Ströer-Aktie im März 2020 auf 37 Euro zurückgeschlagen wurde, konnte sich der Kurs in den folgenden Monaten kräftig erholen und erreichte im Dezember vergangenen Jahres ein neues Rekordhoch bei 82,50 Euro. Doch im Anschluss wechselte die Aktie erneut in den Konsolidierungs-Modus und setzte bis Mitte August dieses Jahres auf zeitweise 67 Euro zurück.

Charttechnisch ist die Lage damit vorerst angespannt. Erst wenn hier der Ausbruch über die 200-Tage-Linie (71 Euro) gelingt, würde es hier ein neues Kaufsignal geben. Das nächste Kursziel wäre dann das Allzeithoch vom Dezember 2020 bei 82,50 Euro.

Kaufempfehlung von JPMorgan

Zuversichtlich gestimmt für die Ströer-Aktie ist aktuell beispielsweise JPMorgan. Nach den neuesten Geschäftszahlen hat die US-Bank ihre Kaufempfehlung bestätigt und hält weiter am bisherigen Kursziel von 99 Euro fest.

Laut der entsprechenden Studie erholt sich das Geschäft des Werbevermarkters zügig, und der Ausblick für das laufende dritte Quartal sei überraschend gut. Demnach dürften die Gewinnerwartungen des Marktes nun steigen.

Anleger, die mit einer neuen Aufholbewegung bei der Ströer-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC8DEM / ISIN: DE000MC8DEM5) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA4PMM / ISIN: DE000MA4PMM3).

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