SFC Energy & Nel: Gute Anleger-Nachrichten

Bildquelle: Pressefoto SFC Energy

Wasserstoff wird weiterhin von vielen Experten als wichtiger Baustein beim Umstieg auf Erneuerbare Energien gehandelt. Auch viele Anleger scheinen von den Wachstumsperspektiven dieses Zukunftsmarktes überzeugt zu sein, was vor allem im vergangenen Jahr bei einigen der Unternehmen aus der Branche für beeindruckende Kurs-Rallyes sorgte.

SFC Energy: Aktie wieder aussichtsreich

Dazu gehörte auch SFC Energy (WKN: 756857 / ISIN: DE0007568578). Die Aktie des deutschen Entwicklers von Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen beendete 2020 mit einem satten Kursplus von 64 Prozent. Der steile Anstieg setzte sich auch im neuen Jahr 2021 zunächst fort, wobei die SFC-Energy im Februar auf ein 13-Jahres-Hoch bei 33,90 Euro kletterte.

 

Nach einer Korrektur bis Mai auf 19 Euro legten die Papiere wieder den Vorwärtsgang ein und arbeiteten sich bis Mitte August zeitweise auf 27 Euro nach oben, sodass hier schon bald wieder das Februar-Top angesteuert werden könnte. Die Chancen für weitere Zugewinne stehen gut, denn SFC Energy bleibt weiter auf dem Wachstumskurs, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen.

Weiterhin auf dem Wachstumskurs

Im ersten Halbjahr konnte SFC Energy den Umsatz auf Jahressicht um 12,3 Prozent auf 31,1 Mio. Euro steigern. Dabei erzielte das bayerische Unternehmen deutliche Verbesserungen bei der Profitabilität, denn der bereinigte Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde im Zeitraum Januar bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,4 Mio. Euro beinahe verdreifacht.

Wegen hoher Wachstumsinvestitionen stand unter dem Strich aber ein Verlust von 4,4 Mio. Euro zu Buche, nach einem Minus von 4,3 Mio. Euro im Vorjahr. Die starke Wachstumsdynamik dürfte sich laut SFC Energy fortsetzen, denn der Auftragsbestand per Ende Juni erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 73 Prozent auf 17,1 Mio. Euro. Nach dem eigenen Angaben nach besten ersten Halbjahr der Unternehmensgeschichte sieht sich das Unternehmen voll im Wachstumsplan, sowohl für 2021 als auch mittelfristig.

Vielversprechende Partnerschaft mit Nel

Die Prognose für das laufende Gesamtjahr wurde deshalb bestätigt. Demnach dürfte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 15 bis 30 Prozent auf 61 bis 70 Mio. Euro steigen. Das bereinigte EBITDA soll in einer Spanne zwischen 4,75 und 6,0 Mio. Euro liegen. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird eine Spanne zwischen 1,0 und 1,6 Mio. Euro angepeilt.

Außerdem gab SFC Energy am Mittwoch eine neue Entwicklungspartnerschaft mit dem norwegischen Experten für Wasserstoff-Lösungen Nel (WKN: A0B733 / ISIN: NO0010081235) bekannt.

Dabei wird das Ziel verfolgt, das erste integrierte Elektrolyseur- und Wasserstoff-Brennstoffzellensystem zu entwickeln und zu vermarkten, das zum Schlüsselprodukt beim Ersatz von Dieselgeneratoren werden soll. Geplant ist, in der zweiten Jahreshälfte 2022 erste Produkte auf den Markt zu bringen.

Nel: Aktie im Abwärtstrend

Für Nel ist die neue Partnerschaft von großer Bedeutung, da sich die Aktie weiterhin im Sinkflug befindet. Nach einem starken Börsenjahr 2020, in dem sich der Kurs verdreifachen konnte, und einem neuen Allzeithoch im Januar dieses Jahres bei 3,40 Euro brachen die Notierungen bis Mitte August auf zeitweise 1,30 Euro ein. Die Aktie ist damit derzeit in einem klaren Abwärtstrend.

Bei Nel hatte die Umsatzdynamik zuletzt nachgelassen. Auch ein hoher Verlust im zweiten Quartal sorgte für weiteren Verkaufsdruck bei der Aktie. Für Hoffnung sorgen dagegen der hohe Auftragsbestand und eine neue Partnerschaft mit SFC Energy. (Bildquelle: Nel)

Hoher Verlust im zweiten Quartal

Für Verkaufsdruck sorgten zuletzt die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal. Zwar wurde der Umsatz auf Jahressicht um zehn Prozent auf 163,7 Mio. Norwegische Kronen (15,4 Mio. Euro) gesteigert, doch die Verluste wurden dabei kräftig ausgeweitet. Der operative Verlust (EBITDA) lag bei 120,3 Mio. Kronen (11,3 Mio. Euro), nach einem Verlust von 48,7 Mio. Kronen im zweiten Quartal 2020.

Zu den Verlusten trugen höhere Personalkosten mit bei. Belastend wirkten auch Anlaufkosten für eine neue Anlage im Industriepark Hoeroya, mit der die Kapazitäten weiter ausgebaut werden sollen.

Hoher Auftragsbestand macht Hoffnung

Positiv fiel dagegen wieder einmal die Entwicklung des Auftragsbestands aus, der im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 1,078 Mrd. Norwegische Kronen (101,3 Mio. Euro) zulegte und sich damit weiter auf Rekordniveau bewegt. Die Chancen stehen deshalb gut, dass die Umsatzdynamik bei Nel wieder anziehen dürfte. Wichtig ist dabei aber auch, dass Nel bald wieder schwarze Zahlen schreibt, um wieder zum Liebling der Anleger zu werden.

Fazit

Der Wasserstoff-Bereich bleibt weiterhin aussichtsreich. Allerdings scheinen die Anleger die Geschäftszahlen der bekannten Unternehmen in diesem Bereich deutlich kritischer unter die Lupe zu nehmen, als das noch 2020 der Fall war. Ein nachlassendes Wachstumstempo und rote Zahlen können die entsprechenden Aktien dementsprechend schnell auf Talfahrt schicken, wie sich derzeit bei Nel zeigt.

Wer die hohen Rückschlagsrisiken bei Einzelwerten vermeiden will, kann auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen, die im Wasserstoff-Sektor engagiert sind. Dazu bietet sich zum Beispiel das folgende Long-Zertifikat (WKN: MA0AP9 / ISIN: DE000MA0AP92) auf den E-Mobilität Wasserstoff Index an. In diesem Index sind neben SFC Energy und Nel noch sieben weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen beispielsweise Plug Power und Linde.

Bildquelle: Pressefoto SFC Energy