Öl: OPEC signalisiert Handlungsbereitschaft

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Es ist schon verrückt: Trotz der vielen Krisen ist der Brent-Ölpreis gegenüber dem im Juni markierten Jahreshoch von knapp 115 Dollar je Barrel bis auf gut 97 Dollar abgerutscht. Eigentlich würde man die gegenteilige Kursreaktion erwarten. Schließlich sind vor allem ölreiche Regionen von den Unruhen betroffen. Doch Öl ist derzeit in Hülle und Fülle vorhanden. Allein die libysche Ölproduktion hat sich gegenüber den im Mai verzeichneten Tiefständen um das Vierfache erhöht. Mehr Angebot wurde auch aus anderen Mitgliedstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) gemeldet, darunter Saudi-Arabien Angola und Nigeria.

Allzu lange dürfte sich die OPEC den Preisverfall nicht mehr ansehen. Der Ende des Jahres scheidende OPEC-Generalsekretär El-Badri äußerte vor wenigen Tagen die Einschätzung, dass die OPEC ihre Produktion im kommenden Jahr um 500.000 Barrel täglich senken wird, um das Gleichgewicht am globalen Ölmarkt herzustellen. Vielleicht wird eine Angebotsverknappung auch schon auf dem nächsten OPEC-Treffen am 27. November beschlossen. Zudem sprechen saisonale Faktoren für eine Preiserholung im Herbst. Kurzfristig dürften auch der schwächere Dollar, neue Unruhen in Libyen und die Gefahr eines Streiks im nigerianischen Ölunternehmen NPPC ihren Teil zu einer Stabilisierung des Ölpreises beitragen.

Der Preis für Öl der Nordseesorte Brent ist im August aus seiner von 104 bis 115 Dollar verlaufenden Seitwärtsspanne nach unten herausgefallen. Anschließend ging es weiter nach unten. Der Talfahrt hielt auch die Unterstützungszone um 98/100 Dollar nicht stand: Sie stoppte erst bei knapp über 97 Dollar. In den vergangenen Tagen konnte sich die Notiz ein wenig stabilisieren.

Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen
Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen

In diesem Szenario bergen Capped Calls ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Diese Papiere werden mit Rabatt gekauft und beinhalten dadurch deutlich weniger Risiken als klassische Optionsscheine. Ein Discount Call (ISIN DE000CB8P3Y7) der Commerzbank spielt seine volle Stärke aus, wenn sich der Ölpreis zumindest auf dem aktuellen Niveau um 98 Dollar halten kann. Konkret wirft das Papier eine Maximalrendite von 20,1 Prozent ab, wenn der Ölpreis am Laufzeitende Anfang Februar 2015 mindestens bei 95 Dollar steht. Je Schein gibt es dann maximal fünf Dollar zurück. Durch die anschließende Umrechnung in Euro kann sich die Maximalrendite noch ändern.

Fazit: Mit dem Öl Discount Call-Optionsschein setzen Anleger darauf, dass der Ölpreis allmählich einen Boden findet. Das Papier generiert den maximalen Ertrag von 20,1 Prozent, wenn Brent am 9. Februar 2015 mindestens bei 95 Dollar je Fass steht. Je nach Euro-Dollar-Wechselkurs kann die Rendite auch darüber oder darunter liegen. Für jeden US-Cent, den Brent am Schluss unter dem Cap von 95 Dollar notiert, wird vom maximalen Rückzahlungsbetrag von fünf Dollar ein US-Cent abgezogen. Wertlos verfällt das Papier bei einem Brent-Preis von 90 Dollar oder weniger.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

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