Encavis: Zurück zu alter Stärke?

(Bildquelle: Pressefoto ENCAVIS)

Die Aktie von Encavis (WKN: 609500 / ISIN: DE0006095003) gehörte 2020 zu den Höhenfliegern im MDAX. Der Kurs des Hamburger Wind- und Solarparkbetreibers legte im zurückliegenden Jahr um 126 Prozent zu.

Nachdem die Papiere im Januar dieses Jahres auf 25,55 Euro und damit auf den höchsten Stand seit 1998 kletterten, folgte jedoch ein scharfer Kurseinbruch, im Zuge dessen es bis zum Mai auf zeitweise rund 14 Euro nach unten ging. Die Aktie konnte seitdem zwar wieder Boden gutmachen, wegen des vorausgegangenen starken Kurseinbruchs musste Encavis aber am 20. September den MDAX verlassen und stieg in den SDAX ab.

SDAX-Abstieg – Starke Geschäftszahlen

Auch wenn mit der Degradierung in den Bereich der sogenannten Nebenwerte ein Prestige-Verlust einherging, dürfte Encavis weiterhin aussichtsreich bleiben, denn der Konzern konnte zuletzt wieder einmal mit starken Geschäftszahlen aufwarten.

Wie Encavis am Montag bekanntgab, legten die Erlöse in den ersten neun Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 259 Mio. Euro zu. Den starken Anstieg führte das Unternehmen vor allem auf den Umsatzbeitrag der beiden spanischen Solar-Großanlagen „La Cabrera“ (200 Megawatt Peak, MWp) und „Talayuela“ (300 MWp) in Höhe von 31,7 Mio. Euro zurück. Laut Encavis konnten allein die spanischen Parks damit den witterungsbedingten Umsatzrückgang der Bestandsparks in Höhe von 12,2 Mio. Euro überkompensieren.

Die Aktie des Hamburger Wind- und Solarparkbetreibers Encavis wurde im ersten Halbjahr kräftig zurückgeschlagen, konnte aber inzwischen wieder Boden gutmachen. Die jüngste Kurserholung könnte sich fortsetzen, denn die Geschäfte laufen weiterhin gut. In den ersten neun Monaten 2021 konnte Encavis deutliche Anstiege beim Umsatz und beim Betriebsgewinn erzielen. (Bildquelle: Pressefoto ENCAVIS)

Deutliche Ergebnisverbesserung

Encavis zufolge hat das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBITDA) in Höhe von 195 Mio. Euro den Vorjahreswert um rund acht Prozent übertroffen und entspricht der mittelfristigen Zielgröße einer EBITDA-Marge von gut 75 Prozent. Auch das operative EBIT (115 Mio. Euro) liege nach neun Monaten wieder über dem durch besonders günstige meteorologische Bedingungen geprägten Vorjahreswert (113 Mio. Euro).

Positive Prognose bestätigt

Encavis erklärte, dass das laufende Geschäftsjahr 2021 von den konsequent voranschreitenden Portfolio-Ausbau profitiert, vor allem von den beiden spanischen Großprojekten und von zwei Windprojekten in Dänemark und Deutschland.

Deshalb bestätigt der Vorstand für das Gesamtjahr 2021 erneut eine stärkere Umsatzsteigerung auf über 320 Mio. Euro, was auf Jahressicht ein Plus von neun Prozent bedeuten würde.

Angepeilt wird ein Betriebsgewinn (EBITDA) von über 240 Mio. Euro (plus sieben Prozent) und ein EBIT von mehr als 138 Mo. Euro (plus vier Prozent). Das würde ein operatives Ergebnis je Aktie von 0,46 Euro bedeuten (plus sieben Prozent).

Hier liegen die nächsten Kursziele

Nachdem die Encavis-Aktie im Mai auf 14 Euro zurückgeschlagen wurde, konnte sich der Kurs bis Mitte November zeitweise auf rund 17 Euro erholen. Die Aktie notiert damit wieder über der 200-Tage-Linie (16,40 Euro), womit die Trendpfeile aktuell nach oben zeigen. Gelingt der Sprung über das Oktober-Hoch bei 18,50 Euro, wäre die Bahn charttechnisch frei bis zum Januar-Top bei 25,55 Euro.

Anleger, die von einer weiteren Kurserholung bei der Encavis-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA0SNH / ISIN: DE000MA0SNH3) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA8MVT / ISIN: DE000MA8MVT7).

Bildquelle: Pressefoto ENCAVIS