Salzgitter: Trendwende geschafft!?

Bildquelle: Pressefoto Salzgitter AG

Die Krise in der Stahlbranche und zuletzt der Ausbruch der Corona-Pandemie hatten die Aktie von Salzgitter (WKN: 620200 / ISIN: DE0006202005) in den vergangenen Jahren schwer belastet. Zwischen Anfang 2018 und Anfang 2020 brachen die Notierungen in der Spitze um 85 Prozent ein, wobei die Aktie im März 2020 ein Mehrjahrestief bei 7,80 Euro markierte.

Starke Kurserholung

Doch es folgte eine kräftige Aufhol-Rallye, im Zuge der sich der Aktienkurs bis heute wieder mehr als verdreifachen konnte. Viele Anleger setzten bei dem stark konjunkturabhängigen Stahlkonzern wegen der Erholung der Weltwirtschaft auf ein schnelles Anziehen der Geschäfte und lagen mit dieser Einschätzung richtig, wie die jüngsten Geschäftszahlen belegen.

Zurück in der Gewinnspur

In den ersten neun Monaten 2021 legte der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 32 Prozent auf 7,0 Mrd. Euro zu. Der Vorsteuergewinn (EBT) lag bei knapp 605 Mio. Euro, nachdem in den ersten drei Quartalen 2020 noch ein Verlust von 224 Mio. Euro zu Buche stand.

Dank der hohen Stahl-Nachfrage und gestiegener Preise hat es Salzgitter im laufenden Jahr zurück in die Gewinnspur geschafft. Auch der weitere Ausblick fällt positiv aus. (Bildquelle: Pressefoto Salzgitter AG)

Haupttreiber für die positive Entwicklung waren laut Salzgitter die bis in den August hinein dynamisch anziehenden Erlöse, die sich insbesondere auf die Ergebnisse der Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel auswirkten. Demnach erzielte letztgenannte Sparte das höchste Quartals- und Neunmonatsergebnis der bisherigen Firmengeschichte. Dabei soll auch die Beteiligung an der Aurubis AG (WKN: 676650 / ISIN: DE0006766504), einem Kupfer-Produzenten und Kuper-Wiederverwerter, wieder einmal einen sehr erfreulichen Ergebnisbeitrag geliefert haben.

Prognose trotz Gegenwind bestätigt

Salzgitter zufolge treffen Lieferkettenstörungen und deren Auswirkungen seit Ende des Sommerquartals auch einige der Konzerngesellschaften. Trotzdem wurde die bisherige Prognose bestätigt. Demnach wird für das Gesamtjahr 2021 weiterhin mit einem Umsatz von über 9 Mrd. Euro, einem Vorsteuergewinnzwischen 600 und 700 Mio. Euro und einer sichtbar über dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) gerechnet.

Salzgitter will umweltschonender produzieren

Auch gestärkt durch die positive Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr will Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller die Pläne zur CO2-armen Produktion weiter vorantreiben. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Gunnar Groebler wird derzeit die endgültige Investitionsentscheidung für die erste Ausbaustufe des Projekts „Salcos“ vorbereitet.

Der CEO erklärte, wenn der Aufsichtsrat im nächsten Sommer zustimme, sei ab Ende 2025 der reguläre Start wasserstoffbasierter Stahlerzeugung möglich. Liefe alles wie vorgesehen, könnten ab 2026 über eine Million Tonnen Stahl pro Jahr mit dem klimaschonenden Verfahren entstehen.

Die Trendpfeile zeigen wieder nach oben

An der Börse markierte die im Nebenwerte-Index SDAX notierte Salzgitter-Aktie im August ein Zweijahreshoch bei 35 Euro. Nach einem Rücksetzer bis zum November auf 26 Euro legte der Kurs bis Mitte Dezember auf zeitweise knapp 29 Euro zu. Mit den jüngsten Kurszuwächsen wurde die bei 28 Euro verlaufende 200-Tage-Linie zurückerobert, womit die Trendpfeile wieder nach oben zeigen.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Das nächste Kursziel ist das bisherige 2021er-Jahreshoch vom August bei 35 Euro. Gelingt hier der Ausbruch nach oben, wäre der Weg charttechnisch frei bis zum 2018er-Jahreshoch bei 52,50 Euro.

Kaufempfehlung von Jefferies

Zuversichtlich gestimmt für die weitere Entwicklung der Salzgitter-Aktie ist beispielsweise auch Jefferies. Die US-Investment-Bank spricht eine Kaufempfehlung aus und sieht das nächste Kursziel bei 35 Euro.

Laut der entsprechenden Studie fällt der Ausblick für die europäischen Stahlunternehmen auf das Jahr 2022 positiv aus. Demnach seien die Bilanzen der Konzerne stark, die Gewinnmargen im Stahlgeschäft hoch und der Gegenwind seitens des Betriebskapitals lasse nach.

Anleger, die auf eine Fortsetzung der Anfang 2020 gestarteten Aufholbewegung bei der Salzgitter-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA5XUH / ISIN: DE000MA5XUH7) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Salzgitter AG