Wacker Chemie mit Gewinnsprung dank Kostensenkungen

Bildquelle: Pressefoto Wacker Chemie AG

Der Münchener Spezialchemie-Konzern Wacker Chemie (WKN: WCH888 / ISIN: DE000WCH8881) konnte Ende Januar starke Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 vermelden. So wurden sowohl bei Umsatz und Ergebnis als auch bei der Liquidität neue Bestmarken erreicht.

Laut der Firmenmitteilung konnten die Erlöse nach vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2021 auf Jahressicht um 32 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro gesteigert werden. Den starken Zuwachs erklärt Wacker Chemie mit den in allen Geschäftsbereichen höheren Absatzmengen und Verkaufspreisen. Der Umsatzgewinn hätte sogar noch höher ausfallen können, da die Währungsveränderungen für den Konzern ungünstig ausfielen.

Wacker Chemie konnte den Umsatz im abgeschlossenen Jahr 2021 kräftig steigern. Außerdem wurde ein Gewinnsprung erzielt, wozu das laufende Effizienzprogramm entscheidend mitbeitrug. (Bildquelle: Pressefoto Wacker Chemie AG)

Gewinnsprung dank Kostensenkungen

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte 2021 gegenüber dem Vorjahr von 666 Mio. Euro auf 1,5 Mrd. Euro zu. Zu diesem Gewinnsprung haben Wacker Chemie zufolge auch Kostensenkungen aus dem laufenden Effizienzprogramm mitbeigetragen. Auf der anderen Seite sollen die teils stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie das EBITDA um rund 500 Mio. Euro verringert haben.

Unter dem Strich wurde 2021 ein Gewinn von etwa 780 Mio. Euro eingefahren, nach nur 202 Mio. Euro Überschuss im Jahr 2020. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Christian Hartel war die Nachfrage in den meisten der Abnehmerbranchen das gesamte Jahr hindurch anhaltend hoch. Dem CEO zufolge wurden gleichzeitig für die Produkte deutlich bessere Preise als 2020 erzielt. Das soll dazu beigetragen haben, dass die zum Teil stark gestiegenen Rohstoffpreise kompensiert werden konnten. Laut Christian Hartel setzt sich die hohe Nachfrage über den Jahreswechsel hinaus fort.

Auch in Sachen Liquidität wurden große Fortschritte erzielt. Der Netto-Cash-Flow verbesserte sich im vergangenen Jahr gegenüber 2020 um neun Prozent auf rund 760 Mio. Euro. Der Zuwachs resultierte der Firmenmitteilung nach vor allem aus dem Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft.

Wacker Chemie setzt voll auf Wachstum

Wegen der hohen Produktnachfrage trieb Wacker Chemie den Expansionskurs 2021 mit Investitionen voran. Diese wurden gegenüber dem Vorjahr um 52 Prozent auf 340 Mio. Euro erhöht. Dabei stand der Ausbau der Kapazitäten für Silicon- und Polymerprodukte im Fokus.

Neue Kurs-Rallye in Arbeit?

An der Börse ging es für Wacker Chemie in den vergangenen beiden Jahren steil nach oben. Zwischen März 2020 und November 2021 hatte sich der Kurs fast versechsfacht, wobei ein Mehrjahreshoch bei 174,75 Euro markiert wurde. Nach einem Rückschlag im Januar dieses Jahres auf 120 Euro konnte die MDAX-Aktie inzwischen wieder leicht zulegen (aktuell: 128 Euro).

Setzt sich die jüngste Kurserholung fort, gilt es, die 200-Tage-Linie (141 Euro) zurückzuerobern, um zurück in den Aufwärtstrend zu wechseln. Das nächste Kursziel wäre dann das 2021er-Jahreshoch bei 174,75 Euro.

UBS sieht großes Gewinnpotenzial

Was die weitere Kursentwicklung bei Wacker Chemie anbelangt, ist beispielsweise auch die UBS zuversichtlich gestimmt. Nach den vorläufigen, bekanntgegebenen Wacker-Zahlen hat die Schweizer Großbank ihre Kaufempfehlung bestätigt und hält am bisherigen Kursziel von 190 Euro fest. In der Analysten-Studie heißt es, dass die Geschäfte mit Silizium besser als erwartet gelaufen sind. Demnach läge das operative Ergebnis hier im Schlussquartal 2021 um zwölf Prozent über der Markterwartung.

Anleger, die auf wieder steigende Kurse bei der Wacker-Chemie-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA324K / ISIN: DE000MA324K8) gehebelt profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MD1CY4 / ISIN: DE000MD1CY43).

Bildquelle: Pressefoto Wacker Chemie AG