SMA Solar: Durchhalten ist angesagt!

(Bildquelle: Pressefoto SMA Solar Technology AG)

Der Mangel bei Halbleitern und wichtigen industriellen Vorprodukten belastet weiterhin die Wirtschaft. Wie das ifo Institut Anfang April bekanntgab, hat sich der Materialmangel in der deutschen Industrie zuletzt weiter verschärft. In der entsprechenden Umfrage klagten rund 80 Prozent der befragten Unternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen.

Angespannte Liefersituation

Auch SMA Solar Technology (WKN: A0DJ6J / ISIN: DE000A0DJ6J9) ist von den anhaltenden Problemen betroffen, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen. Der Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen mit Netzeinspeisung verbuchte 2021 auf Jahressicht einen Umsatzrückgang um 4 Prozent auf 984 Mio. Euro.

Laut dem im Nebenwerteindex SDAX notierten Unternehmen resultierte das Umsatz-Minus aus der im Jahresverlauf zunehmend angespannten Liefersituation bei elektronischen Chips. Demnach konnte die im Zuge der wirtschaftlichen Erholung sowie der fortschreitenden Digitalisierung deutlich erhöhte weltweite Nachfrage nicht von den internationalen Zulieferern gedeckt werden.

Wegen der anhaltenden Chip-Lieferprobleme und einem negativen Einmaleffekt verbuchte SMA Solar für 2021 einen Verlust. Als Profiteur der Energiewende blickt das Unternehmen trotzdem optimistisch in die Zukunft. (Bildquelle: Pressefoto SMA Solar Technology AG)

Schwere Belastung durch Einmaleffekt

Auch ergebnisseitig wurde das Geschäftsjahr 2021 deutlich belastet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank gegenüber 2020 von 71,5 auf 8,7 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge lag damit nur bei 0,9 Prozent, nach 7,0 Prozent im Vorjahr.

Zu diesem Einbruch soll aber auch wesentlich ein Einmaleffekt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich beigetragen haben. Dieser resultierte eigenen Angaben nach aus der Abwicklung eines langfristigen Vertrags über Betriebsführungs- und Wartungs-Dienstleistungen für Photovoltaik-Kraftwerke. Der Vertrag wird laut SMA abgewickelt, um Verluste zu reduzieren und die folgenden Geschäftsjahre von finanziellen Belastungen zu befreien.

Unter dem Strich wurde deshalb 2021 ein Verlust von 23,0 Mio. Euro verzeichnet, nachdem 2020 noch ein Gewinn von 28,1 Mio. Euro eingefahren wurde.

Wie der SMS-Solar-Vorstandssprecher Jürgen Reinert erklärte, wurde das Unternehmen als europäischer Hersteller vom Chip-Mangel besonders betroffen, weil die Zulieferer der elektronischen Bauteile größtenteils in den USA ansässig sind und in China fertigen lassen. Laut Reinert werden die Kunden in diesen Regionen dementsprechend bevorzugt beliefert.

Hervorragendes Wachstumspotenzial

Wegen der derzeitigen Schwierigkeiten fällt die Prognose für das erste Quartal 2022 schwach aus. SMA rechnet mit Erlösen von 210 bis 220 Mio. Euro (Q1 2021: 240,4 Mio. Euro) und mit einem EBITDA von 12 bis 16 Mio. Euro (Q1 2021: 20,1 Mio. Euro).
An der am 1. März 2022 veröffentlichten Umsatz- und Ergebnisprognose für 2022 hält der SMS-Vorstand weiter fest. Angepeilt wird ein Umsatz von 900 Mio. Euro bis 1,05 Mrd. Euro und ein Betriebsgewinn (EBITDA) von 10 bis 60 Mio. Euro.

Vorstandssprecher Jürgen Reinert sieht mittel- bis langfristig hervorragendes Wachstumspotenzial für SMA. Seiner Einschätzung nach werden der Kampf gegen die weltweite Klimakrise und das verstärkte Streben nach einer von Energieimporten unabhängigen Stromversorgung den Umbau zu dezentralen Strukturen auf Basis erneuerbarer Energiequellen in den kommenden Jahren noch einmal beschleunigen.

Laut Reinert ist SMA sowohl im Kerngeschäft Photovoltaik als auch in bedeutenden Zukunftsfeldern wie Speicher, Elektromobilität und Wasserstofferzeugung hervorragend positioniert, um an diesem Wachstum teilzuhaben.

Nachdem die Aktie von SMA Solar Technology Anfang März ein Dreimonatshoch bei 44,64 Euro markierte, wechselten die Papiere in den Konsolidierungs-Modus. Dabei setzte der Kurs bis Ende März auf knapp unter 36 Euro zurück.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Bis Anfang April legte die Aktie wieder auf zeitweise rund 40 Euro zu. Damit wurde zuletzt die 200-Tage-Linie (39 Euro) zurückerobert, was ein neues Kaufsignal bedeutete. Setzt sich die Aufholbewegung fort, stellt sich das nächste Kursziel auf das März-Top (44,64 Euro). Mittelfristig würde sich oberhalb weiteres Gewinnpotenzial bis zum 2021er-Jahreshoch bei 71,80 Euro eröffnen.

Anleger, die von weiter steigenden Kursen bei der SMA-Solar-Technology-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MF2MJU / ISIN: DE000MF2MJU8) gehebelt profitieren. Pessimisten können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MC9U7T / ISIN: DE000MC9U7T7).

Bildquelle: Pressefoto SMA Solar Technology AG