US-Goldsektor: Viel Schatten, wenig Licht

Bildquelle: © Niels Thies / Deutsche Bundesbank

Die Stärke beim Goldpreis Mitte Mai hatte keinen Bestand, dies wirkt sich natürlich auch auf die Einzelwerte im Goldsektor aus.

Der Goldpreis befindet sich im Wochenchart weiterhin in einem intakten Abwärtstrend, der Zwischenspurt der Bullen Mitte des Monats fand keine Anschlusskäufe und wurde in der vergangenen Woche bereits wieder deutlich korrigiert. Fällt der Goldpreis nun auch noch unter die Marke von 1.170 $, drohen weitere Abgaben in Richtung der Jahrestiefs. Erst oberhalb von 1.250$ wird das langfristige Chartbild wieder klar bullisch.

Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen
Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen

NYSE ARCA GOLD BUGS

Noch schlechter als der Goldpreis selbst entwickelten sich die Edelmetallwerte in Form des NYSE ARCA Gold BUGS Index (HUI) in den vergangenen Monaten. Dieser Index umfasst 15 der größten und meist-gehandelten Goldwerte an der New York Stock Exchange. Seit Oktober 2014 liegt eine deutliche Underperformance der Edelmetallwerte im Vergleich mit dem Goldpreis vor. Gut 20% beträgt das Minus beim HUI in den vergangenen 6 Monaten, der Goldpreis hingegen verlor im gleichen Zeitraum “nur” etwa 8%.

Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen
Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen

Einzelwerte

Innerhalb des Sektors gab es in den vergangenen 6 Monaten jedoch durchaus auch positive Entwicklungen: Newmont Mining (WKN 853823) konnte im genannten Zeitraum mehr als 38% zulegen. Die Aktie ist damit in diesem Zeitraum einer der wenigen Gewinner im Sektor – die meisten Werte tendieren schwächer beziehungsweise nahezu unverändert. Der Highflyer der vergangenen Jahre – Sibanye Gold (WKN A1JR6A) – verlor 5% in den vergangenen 6 Monaten, der Index selbst liegt gut 3% hinten. Auch das Schwergewicht Barrick Gold (WKN 870450) kommt gar nicht von der Stelle und verlor 5% im genannten Zeitraum.

Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen
Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen

Newmont Mining

Die Aktie hat sich zwar in den vergangenen sechs Monaten sehr gut entwickelt, ist aber aus der langfristigen charttechnischen Perspektive (noch) kein Kaufkandidat. Im Wochenchart der vergangenen drei Jahre ist der Abwärtstrend sehr gut auszumachen, ebenso wie der signifikante Horizontalwiderstand auf aktuellem Niveau. Negativ zu interpretieren ist die Tatsache, dass der jüngste Aufwärtsschub nicht von einem anziehenden Volumen begleitet wurde.

Es steht daher zu befürchten, dass die Bewegung wenig Substanz besitzt. Erst ein Wochenschlusskurs oberhalb von 28,00$ würde weiteres Aufwärtspotential generieren. Solange dies nicht gelingt, ist für die kommenden Wochen ein erneutes Abtauchen in den Bereich 21,50 bis 23,50$ nicht auszuschließen.

Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen
Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen

Randgold Resources

Auch bei Randgold (WKN A0B5ZS) sieht das Chartbild aktuell wenig bullisch aus. Nach der kräftigen Rally von Anfang Januar trübte sich das Chartbild relativ zügig wieder ein, der Aufwärtstrend des jüngsten Impulses ist aber noch intakt. Die Tatsache, dass im Zuge der jüngsten Goldpreiserholung Mitte Mai keine neuen Bewegungshochs oberhalb von 79,00 $ markiert werden konnten, ist aus charttechnischer Sicht negativ zu werten.

Ein Bruch der Aufwärtstrendlinie auf Tagesschlusskursbasis dürfte aller Voraussicht nach eine neue Verkaufswelle in Richtung 65,00 bis 67,00$ auslösen, erst ein Tagesschlusskurs oberhalb von 79,00$ stellt die charttechnischen Ampeln auf grün für die Bullen. Bis dahin dominieren allerdings die Abwärtsrisiken bei Randgold.

Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen
Quelle: Guidants Rohstoff-Analysen

Autor: Henry Philippson, Charttechnischer Analyst bei GodmodeTrader.de.

Folgen Sie Henry Philippson auch auf Guidants und diskutieren Sie mit ihm den weiteren Verlauf der Goldwerte.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Bundesbank