Um 10: DAX tritt auf der Stelle – Um 14:30 Uhr werden die Karten neu gemischt

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Die internationalen Marktteilnehmer warten heute gespannt auf den Nachmittag, wenn die monatlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA veröffentlicht werden. Schon seit Tagen will sich kaum noch ein Anleger zu weit aus dem Fenster lehnen und wartet stattdessen ab, ob die heutigen Daten die Wahrscheinlichkeit für eine US-Zinswende im Dezember noch erhöhen oder wieder dämpfen werden.

Im September, als möglicherweise der beste Zeitpunkt für eine Zinswende gewesen wäre, reagierten die Marktteilnehmer noch enttäuscht über eine zu vorsichtige US-Notenbank. Inzwischen hat sich der Wirtschaftsdatensatz aus den USA allerdings abgekühlt, in China will man niedrigere Wachstumsraten tolerieren, aber die Federal Reserve stellte sich zuletzt wieder restriktiver dar. Diese Zuversicht ist zwar ein positives Signal. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Marktteilnehmer diese auch teilen, denn mit einem stärkeren US-Dollar weht den US-Unternehmen ein noch stärkerer Wind entgegen.

Eine weitere negative, mögliche Begleiterscheinung für die Märkte wäre ein nachlassender Druck auf die EZB oder Bank of Japan, ihre Stimuli-Programme auszuweiten, sollte sich der US-Dollar wieder stärker den Mehrjahreshochs gegenüber diesen Währungen annähern. Die Marktteilnehmer könnten ihre Haltung gegenüber dem September also durchaus geändert haben und fürs erste noch etwas länger eine geduldige Fed favorisieren.

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Dass es dem DAX nach wie vor nicht gelang, es seinen Pendants aus den USA nachzumachen und über seine Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch oder auch nur 200-Tage-Linie um 11.070 Punkte anzusteigen, liefert ein gewisses Warnsignal. Die Marken sollten möglichst bald überwunden werden, da mit jedem Tag das Risiko steigt, dass wir einen Rücksetzer in die Region von 10.500 Punkten sehen. Davor rückt im DAX die 10.680-Zähler-Marke in den Fokus. Ein Bruch dieser könnte den Weg zu weiteren Abgaben bis zunächst zur 10.500-Punkte-Zone ebnen. Auf der Oberseite gilt es endlich die 11.000-Punkte-Marke zu überwinden, denn je länger der DAX damit hadert, umso stärker ist die Wahrscheinlichkeit eines Rücksetzers. Gelingt der Ausbruch über 11.000, rücken die 200-Tage-Linie um 11.060 und darüber die Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch um 11.120 in den Fokus.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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