Um 10: Börsen verdauen Terroranschläge schnell – US-Inflationszahlen im Fokus

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An der Börse wurden die Terroranschläge in Paris schnell verdaut. Es ist ein starkes Signal, dass sich auch die Finanzwelt nicht von Terroristen verunsichern lässt. Zum heutigen Handelsstart nimmt der Deutsche Aktienindex dank sehr guter Vorgaben von der Wall Street wieder Anlauf in Richtung 11.000 Punkte.

Der Aktienmarkt folgt hier einer einfachen Argumentation: Die Europäische Zentralbank steht Gewehr bei Fuß, notfalls mit einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik stützend einzugreifen, sollte sich die Stimmung in der Wirtschaft und damit auch an den Märkten allzu stark eintrüben oder es zu Turbulenzen kommen. Damit ist der Fokus wieder zurück auf der Geldpolitik und mit den Inflationszahlen aus den USA heute Nachmittag steht einer der Höhepunkte der Woche in Sachen Wirtschaftsdaten an.

Sollte die Verbraucherpreisentwicklung in den USA genauso wie die gestrigen Zahlen aus der Eurozone stärker als erwartet ausfallen, würde dies die Markterwartung an eine Dezember-Zinswende in den USA weiter erhöhen und dem US-Dollar Auftrieb geben. Der DAX im Gegenzug aber kann noch nicht voll von einem so schwachen Euro auf Siebenmonatstief profitieren, da hier die Unsicherheit darüber verbleibt, ob die EZB am 3. Dezember tatsächlich ein weiteres Liquiditätsgeschenk so kurz vor Weihnachten präsentiert.

Am Vormittag erhalten wir noch das ZEW-Geschäftsklima. Vom tiefsten Stand des Jahres im Oktober wird nun wieder ein starker Anstieg erwartet. Auch sollten die Quartalszahlen des Einzelhandelsriesen Wal-Mart im Interesse der Investoren liegen, die heute Nachmittag veröffentlicht werden. Sie sind ein möglicher Indikator dafür, wie die US-Konsumenten aufgelegt sind.

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Aus charttechnischer Sicht hat die massive bullische Engulfing-Tageskerze gestern den DAX-Bullen wieder Leben eingehaucht, wobei nun als nächstes die Zone um 10.840-Zähler als potenzieller Widerstand in den Fokus rückt. Gelingt der Ausbruch darüber, dürfte die kurzfristige Abwärtstrendlinie vom 06. November als potenzielle Anlaufstation dienen. Auf der Unterseite sind die 10.680 Punkte eine potenzielle Unterstützung. Ein Bruch dieser Marke könnte zu einem Test der 10.600er Marke führen.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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