Um 10: DAX verarbeitet miesen Jahresstart – China-Angst bleibt

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Für den Dow Jones war es die schwächste Anfangswoche aller Zeiten. Anleger dürften diese Woche damit verbringen, aufzuarbeiten, was in der vergangenen Woche passiert ist. Sie müssen aber gleichzeitig neue Schwäche aus China befürchten.

Die chinesische Regierung hat oft davon gesprochen, dass der Weg zu Wirtschaftsreformen und Öffnung des Kapitalmarktes so begangen werden solle, als würde man „mit den Füßen nach Steinen tastend den Fluss überqueren“. Das wechselhafte Verhalten der chinesischen Regierung lässt jetzt allerdings Zweifel aufkommen, ob sie diese Vorsicht weiterhin walten lassen will oder kann.

Im chinesischen Staatsrat spricht man heute davon, die Wachstumsziele zu überdenken. Das ist genau die Angst der Anleger, die auch den Deutschen Aktienindex hat so stark fallen lassen – dass China sich irgendwann der Realität beugt und einsieht, dass 6,5 Prozent Wachstum kaum mehr möglich sein werden. Steigende Lohnkosten, eine Abschwächung der Weltwirtschaft, und wachsende Umweltprobleme würden es laut dem Präsidenten des „Development Research Center“ des Staatsrats schwierig werden lassen, dass China seine Ziele noch erreicht, und zwar nicht nur in diesem Jahr, sondern von diesem Jahr an bis zum Ende des Jahrzehnts. Die Worte des Präsidenten werden als Hinweis angesehen, dass China bald seine Wachstumsziele herabsetzen könnte.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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