Um 10: DAX stemmt sich gegen den Ausverkauf – Erinnerungen an 2008

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Eine Rally im Bärenmarkt im Deutschen Aktienindex ist technisch längst überfällig. Nur stellt sich die Frage, wer hier kaufen soll. Es gibt in der jüngeren Vergangenheit keine Makro-Daten, die einen Tiefpunkt des wirtschaftlichen Abschwungs signalisieren würden. Gerüchte um die Pleite des zweitgrößten Erdgasproduzenten in den USA und Spekulationen über die Zahlungsfähigkeit der Deutschen Bank wecken böse Erinnerungen an das Jahr 2008.

Nachdem sich die Märkte über die Stabilität des Wachstums der Schwellenländer sorgten, fokussieren sie sich nun zunehmend auf die Industrieländer und auf Öl – und damit auf die Stabilität der Banken. Die Aktie der Deutschen Bank rutschte gestern um fast zehn Prozent nach unten, was die Firmenzentrale nötigte, über ihre Zahlungsfähigkeit Auskunft zu geben. Das letzte Mal, als derartiges passierte, war 2008. Damals folgten wenig später Leerverkaufsverbote für Bankaktien und steuerfinanzierte Rettungspakete für in Liquiditätsnöte geratene Banken.

Das ist nicht das Umfeld, das Vermögensverwalter zu großen Neu-Engagements am Aktienmarkt motivieren dürfte.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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