Um 5: DAX bricht unter der Last der vielen negativen Faktoren zusammen

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Der Deutsche Aktienindex verzeichnet heute angesichts einer ganzen Palette an negativen Faktoren ein kräftiges Minus und taumelt damit zurück in Richtung 9.000 Punkte. Wieder fallende Ölpreise, ein schwacher Yuan, der drohende Brexit und Konjunktursorgen waren die Zutaten für einen Cocktail, der sämtliche Hoffnung auf eine länger anhaltende Erholung an den Börsen auf einen Schlag wieder zunichte machte.

Dabei konnte speziell dem DAX aktuell nicht einmal der schwache Euro helfen, denn die Schwäche der Gemeinschaftswährung ist nicht die von den Investoren gern gesehene geldpolitisch gewollte Verbilligung. Sie resultiert stattdessen aus der Sorge vor einem möglichen Dominoeffekt und einer enormen Belastungsprobe für den Euro bei einem britischen EU-Austritt.

Investoren flüchten da lieber in defensive Werte, die auch heute weiter profitierten. So notiert der Japanische Yen nur noch knapp über seinem Mehrjahreshoch gegen den US-Dollar um 111 Yen. Auch der Goldpreis gehört heute wieder zu den Gewinnern. Bereits während der jüngsten Erholung der Aktienmärkte waren die sicheren Häfen weiter gefragt, was schon andeutete, dass die Investoren der Erholung nicht trauen.

Am späten Nachmittag versetzte dann der Rückgang des Markit-Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungsgewerbes in den USA in den Kontraktionsbereich den Märkten einen weiteren Schlag. Hinzu kamen noch schwächer als erwartete Neubauverkäufe und ein kräftiger Anstieg der Rohölvorräte in den USA. Das nährt die Konjunktursorgen und es kommen Zweifel auf, ob die jüngste Ölpreis-Stabilisierung von Dauer sein kann.

Aus charttechnischer Sicht hat der DAX heute ein Doppeltop aktiviert, dessen theoretisches Kursziel an der Gap-Oberkante um 9.080 Zähler liegt. Die darunter liegende Gap-Unterkante wirkt dabei für die Bären verlockend. Erst über 9.350 entspannt sich das Chartbild im DAX wieder.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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