Apple: Star-Investor macht Jagd

Fondsmanager David Einhorn gehört sicherlich zu den schillerndsten Figuren an der Wall Street. Nun hat er sich vorgenommen, Apple (WKN 865985) dazu zu zwingen, einen größeren Teil der üppigen Bargeldreserven von rund 137 Mrd. US-Dollar an die Aktionäre auszuschütten.

Dabei ist Einhorn in den vergangenen Jahren vor allem durch seinen Hang zu Leerverkäufen reich und berühmt geworden. So richtig berühmt dürfte ihn seine Short-Position 2008 gemacht haben, die er in der US-Investmentbank Lehman Brothers eingenommen hatte. Als Großinvestor bei Apple dürften seine Interessen allerdings etwas anders gelagert sein. Über seinen Fonds Greenlight Capital hält Einhorn etwas mehr als 1,3 Millionen Apple-Anteile, die sich derzeit auf einen Wert von rund 600 Mio. US-Dollar aufsummieren.

Offensichtlich reicht es Einhorn nicht aus, dass Apple im März 2012 angekündigt hatte, erstmals seit 1995 wieder eine Dividende auszuschütten und eigene Aktien zurückzukaufen. Er will mit Hilfe eines groß angelegten Feldzugs mehr Geld für die Aktionäre herausholen. Hierzu hat er einen Brief an die Anteilseigner gerichtet, in dem es heißt: „Es ist euer Geld“. Zudem folgten Auftritte im Fernsehen und schließlich eine Klage beim Bezirksgericht in Manhattan. Dabei geht es speziell darum zu verhindern, dass Apple durch eine Satzungsänderung die Ausgabe eigener verzinster Vorzugsaktien erschwert.  Einhorn sieht diesen Schritt des Unternehmens als unnötige Beschneidung des Managements, Werte auszuschütten. „Wir wissen von keinem anderen Unternehmen, welches diesen Schritt jemals freiwillig getan hätte“, sagte Einhorn.

Quelle: finanzen.net

Der Kurssprung der Apple-Aktie nach Einhorns Vorstoß zeigt, dass die Aktionäre ihm offenbar die Daumen drücken und ebenfalls auf höhere Ausschüttungen hoffen. Dafür dass seine Aktionen bereits Wirkung zeigen spricht die Erklärung Apples, wonach es „aktive Gespräche“ darüber geben würde, weiteres Geld an die Aktionäre auszuschütten. Nachdem die Apple-Aktie zuletzt einen deutliche Kurseibruch erleiden musste und die Wachstumsaussichten für den iPhone-Hersteller nicht mehr so rosig wie in der Vergangenheit gesehen werden, könnte die Dividende einige Anleger kurzfristig besänftigen.