Um 5: DAX ohne Dynamik – Warten auf die Yellen-Rede am Abend

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Wen wundert es, dem Deutschen Aktienindex ist sämtliche Dynamik abhanden gekommen. Auch wenn die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten vom Freitag eine fortschreitende Zinswende in den USA im Sommer sehr unwahrscheinlich haben werden lassen, die Anleger bleiben dennoch verunsichert zurück. Die heutige Erholung des DAX um ein paar Punkte ist lediglich eine Gegenreaktion auf die Verluste vom Freitag, mehr nicht. US-Zinswende und Brexit – bevor man an der Börse nicht Fakten auf dem Tisch hat, bleibt Zurückhaltung weiter das Gebot der Stunde.

Zur US-Geldpolitik: Bleibt ein Zinsschritt, wenn nicht im Juni, dennoch auf der Juli-Sitzung im Bereich des möglichen? Einige US-Notenbanker haben sich über das Wochenende zumindest in diese Richtung geäußert. Wenn sich also der Arbeitsmarkt in Sachen neuer Stellen im Juni wieder auf das gewohnt hohe Niveau aus den Vormonaten erholt, könnte eine nächste Zinserhöhung nur um ein paar Wochen verschoben worden sein – aber nicht wie von vielen gehofft, sogar bis auf das Jahresende vertagt.

So ist erst einmal Abwarten angesagt. Die Anleger warten auf die am Abend anstehende Rede von Fed-Präsidentin Janet Yellen. Da es die letzte Rede vor der nächsten Fed-Sitzung ist, erhoffen sich Anleger nach den US-Arbeitsmarktdaten klare Hinweise, wie es mit der amerikanischen Geldpolitik weitergeht. Kommen die nicht, wovon auszugehen ist, bleibt uns die Lethargie an der Börse auch morgen noch erhalten.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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