Warum Gold für manche (k)ein sicherer Hafen ist

Bildquelle: © Niels Thies / Deutsche Bundesbank

Uii – da musste ich zuletzt echt schmunzeln, wie ich diese Pressemitteilung einer Luxemburger Fondsplattform gelesen habe…

Also ich mache es mir heute ganz einfach. Ich zitiere einfach einmal diese Pressemitteilung und gebe dazwischen meinen „Senf“ dazu – das geht ja in einem Blog durchaus. Da heißt es also:

„Gold ist für viele Investoren ein zusätzliches Diversifikationsinstrument. Insbesondere die negative Korrelation zu wichtigen Anlageklassen kann in ausgewogenen Portfolien eine wichtige Rolle spielen. Auch gilt Gold als ultimative Reserve gegen den Währungs-Crash. Doch eines ist Gold auf keinen Fall: frei von Risiken.“

Gerade der letzte Satz wird nun interessant. Denn:

„Die Anlageexperten der Luxemburger Fondsplattform Moventum haben die Volatilität von Gold, deutschen Staatsanleihen, DAX und MSCI World miteinander verglichen. „Auf Sicht von zehn Jahren liegt die Volatilität von Gold mit 19,1 Prozent nur unwesentlich unterhalb dem Wert des DAX, schwankt aber weitaus mehr als deutsche Staatsanleihen, die zwischen dem 1.7.2006 und dem 30.6. 2016 mit 4,4 Prozent die im Vergleich geringste Volatilität aufwiesen“, erklärt ein Analyst.“

Weltklasse! Da hat nur einer etwas Entscheidendes vergessen: Gold hat man nicht im Depot, um damit großartig eine Performance hinzulegen. Das ist nicht der erste Faktor für ein Gold-Engagement. Vielmehr ist es die Tatsache, dass die Sicherheit von Gold gerade durch seine Unabhängigkeit erzielt wird. Das heißt: Das glänzende Edelmetall ist von Staaten, Währungen, Produktivität, Kreditwürdigkeit weitgehend unabhängig. Wirtschaftliche Faktoren mögen seinen Preis beeinflussen, sein Wert und auch seine Akzeptanz sind aber davon unabhängig.

Dann geht die Pressemitteilung weiter und ganz am Ende bekommen die Fonds-Jungs die Kurve:

„Um ein defensives Portfolio langfristig zu konzipieren, komme es auch weiterhin darauf an, diejenigen Anlageklassen zu kombinieren, die möglichst gering miteinander korreliert seien. Dabei könne auch Gold eine Rolle spielen, müsse es aber nicht zwingend. Selbst wenn die Funktion von Gold als ultimative Reserve weder 2008 noch 2011 zum Tragen kam, wird das Edelmetall auch weiterhin den Status als ‚letzte Bastion‘ gegen eine Währungsreform haben“, betont der Analyst. In diesem Fall sei es aber wichtig, Gold physisch und möglichst zuhause zu lagern, statt auf entsprechende Finanzprodukte zu setzen.“

Jepp! Der letzte Satz wird von mir unterschrieben! Maximal Xetra-Gold, besser wären Goldbarren und Münzen. Niemals irgendwelche Derivate oder so nen Qutasch für ein Gold-Investment nutzen. Und bitte auch keinen FONDS mit Goldminen-Aktien drin. Das wiederum hören die Herren der besagten Luxemburger wohl nicht so gerne – da gehen schließlich Gebühreneinnahmen verloren…

In diesem Sinne,
take Care
Euer Goldfinger

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Bildquelle: Pressefoto Deutsche Bundesbank