Um 5: DAX in Wartestellung – Geldpolitik, 736. Akt

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Janet Yellen muss heute versuchen, möglichst nicht so zu erscheinen als wäre ihre Geldpolitik politisch beeinflusst. Gleichzeitig wird sie aber auch versuchen müssen, die zuletzt dann doch gemischten Daten so zu verpacken, dass sie eine Zinswende weiter rechtfertigen. Wenn sie sich zu wenig konkret äußert, könnten die Märkte misstrauisch werden und das als Hinweis verstehen, dass etwas mit der US-Wirtschaft nicht stimmt. Andernfalls weiß sie auch, dass die Märkte einem Zinsschritt im September nur eine Wahrscheinlichkeit von 24 Prozent einräumen.

Sie braucht also einen konkreten Grund, die Börsen aus ihrer Wohlfühlzone zu reißen, wenn sie den September als Zinstermin andeutet. Ein solcher Grund, der einen baldigen Zinsschritt notwendig erscheinen lassen würde, ist wegen der tiefen Inflation aber nicht erkennbar. Anleger sollten sich auf eine ziemlich richtungslose Volatilität bis zum Wochenende einstellen.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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