Schlussgong: Thesen für das Jahr 2010 – Staatsanleihen geraten massiv unter Druck

Das Börsenjahr 2009 neigt sich dem Ende zu. Eine Achterbahnfahrt an der Börse liegt hinter uns. Aber was erwartet uns 2010? Heute und in den folgenden Tagen möchte ich Ihnen 7 mögliche Trends für das neue Jahr vorstellen. Das sind keine einzelnen Anlage-Tipps, sondern gedankliche Anstöße, welche großen Trends die Börsen beeinflussen können. Bevor Sie Ihr Depot im neuen Jahr „entstauben“, sollte Sie sich Gedanken machen, wie das große Gesamtbild aussehen könnte. In den Schlussgong-Ausgaben finden Sie einige kurze Anregungen mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.

Staatsanleihen geraten massiv unter Druck

Die Staatsanleihen werden 2010 gleich doppelt unter Druck geraten: Zum einen führt die rasant steigende Neuverschuldung zu einer Ausweitung des Angebots. Die Nachfrageseite bricht schon jetzt nur darum nicht zusammen, weil die Notenbanken einen Großteil der Staatsanleihen direkt wieder einsammeln. Die Bilanzen der Notenbanken können aber nicht endlos aufgebläht werden. Die Bilanzsumme der Fed ist bereits auf über 2 Billionen USD gestiegen und droht weiter auf 2,5 Billionen USD zu steigen.

2010 wird der kritische Punkt erreicht. Wenn die Fed keine Staatsanleihen mehr kauft, bricht die Nachfrage ein. Zum anderen wird das Jahr 2010 das Jahr der Rating-Abstufungen. Griechenland war nur der Auftakt. Realistisch betrachtet, verdient kaum noch ein Staat ein AAA-Rating. Die Rating-Agenturen werden zahlreiche Staaten schlechter bewerten müssen, um zumindest etwas Glaubwürdigkeit zu verteidigen. Jede Abstufung eines wichtigen Landes wird am Anleihenmarkt ein kleines Erdbeben auslösen. Wird das AAA-Rating der USA kritisch hinterfragt, droht sogar ein gewaltiges Blutbad am Staatsanleihenmarkt.