Um 10: DAX steckt fest – Eurozone lässt konjunkturell etwas nach

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Aus konjunktureller Sicht ist derzeit besorgniserregend, dass die Wirtschaftsdaten aus der Eurozone anfangen, mehrheitlich die Markterwartungen zu enttäuschen. Auch die Inflationserwartungen gehen zurück, was gar nicht zum starken Euro und der Angst passt, dass die Europäische Zentralbank demnächst einen strafferen Kurs in der Geldpolitik anschlagen könnte. Sollte sich dieser Trend verfestigen, könnten in den kommenden Wochen Stimmen laut werden, dass die EZB über eine Verlängerung der Anleihekäufe nachdenken muss.

An der Wall Street ist der Schwung den Technologieaktien erhalten geblieben. Die präsidiale Verfügung gegen den Firmenzusammenschluss Qualcomms mit dem in Singapur ansässigen Broadcom-Konzern wird mit steigenden Kursen begrüßt. Dass vor allem die frühzyklischen Chipaktien neue Rekordhochs in Serie markieren, ist ein gutes Signal für den breiteren Aktienmarkt in New York. Das zeigt, dass die Käufer ihre Munition in diesem Bullenmarkt noch nicht verschossen haben.

Heute stehen wieder US-Daten im Blickfeld, die neue Hinweise auf die Inflation geben werden. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Themen, auf die sich die Märkte gerade fokussieren, selten diejenigen sein werden, von denen aus das nächste Mal Unruhe herrühren wird. Auch in den USA nehmen seit Jahresbeginn die langfristigen Inflationserwartungen kontinuierlich ab. Das bestätigt die kurzfristige Aufregung über Inflationsdaten überhaupt nicht. Inflation ist derzeit kein echtes Angstthema für die Märkte mehr.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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