Um 5: DAX weitet Erholung aus – Stimmungstief scheint vorerst erreicht

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Heute konnte der Deutsche Aktienindex seine Erholung bis über die Marke von 9.800 Punkten ausweiten. Dass dies trotz gestiegener globaler Konjunktursorgen nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten und enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes des Dienstleistungsgewerbes dies- und jenseits des Atlantiks gelang, ist ein Hinweis darauf, dass erstens der Pessimismus in den vergangenen Tagen sein vorläufiges Hoch erreicht hat, und zweitens wieder geldpolitische Stimuli-Fantasie in die Köpfe der Anleger zurückgekehrt ist.

Diese Erwartungshaltung stellt aber genau dann ein Problem dar, wenn die Notenbanken nicht wie gewünscht reagieren. Die diese Woche anstehenden Sitzungen der Bank of Japan und der Bank of England sowie die Protokolle der letzten Sitzung der US-Notenbank sollten hoffentlich Hinweise über den weiteren Fahrplan liefern.

Die Investoren wollen aber auch wissen, wie sich die Geschäftsergebnisse der Unternehmen im dritten Quartal entwickelt haben. Sollten trotz der schon eine ganze Weile anhaltenden expansiven Geldpolitik die Unternehmensergebnisse leiden, wäre dies ein Beweis für deren nachlassende Wirkung. Dieser Umstand würde dann auch ganz schnell wieder die Aktienbewertungen belasten. Noch kann also nicht von der Rückkehr zum „Bad News are Good News“-Motto an der Börse gesprochen werden.

Aus charttechnischer Sicht kämpft der DAX aktuell mit der Deckungslinie vom 23. September, nachdem die 9.800-Punkte-Marke zurückerobert wurde. Darüber lauert bereits die Abwärtstrendlinie vom 17. August. Kann auch dieser potenzielle Widerstand überwunden werden, rücken zunächst die 9.910 und darüber die 10.000 Punkte in den Fokus. Bei einem Rebound könnten auf der Unterseite die 9.540, 9.400 und die im Rampenlicht stehende Zone um 9.300 wieder angelaufen werden.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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