Um 5: DAX landet wieder da, wo er gestartet ist – Geldpolitik bleibt im Fokus

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Auch heute noch wirkten an der Börse die gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine Zinswende in den USA nach überragenden Arbeitsmarktdaten, schwache Daten aus China und Befürchtungen, dass die EZB die erhoffte QE-Ausweitung im Dezember doch nicht durchzieht, noch nach und verhinderten größere Kurssprünge im Deutschen Aktienindex.

Relativ robuste Zahlen zur Industrieproduktion aus Frankreich und Italien stützten am Morgen ein wenig, da dies die Hoffnungen schürte, dass sich der Einfluss der chinesischen Schwäche auf die europäische Konjunktur in Grenzen hält.
 Ein Euro unter 1,07 US-Dollar und damit so schwach wie seit sieben Monaten nicht mehr, stabilisierte den DAX am Nachmittag und der Index konnte seine Verluste wieder weitgehend aufholen.

Aber ein schwacher Euro verringert genau wie die gestern zitierten Aussagen einiger Notenbanker auch die Wahrscheinlichkeit einer QE-Ausweitung im Dezember durch die EZB. Dass die Notenbanker eine Senkung des Banken-Einlagesatzes als die am wenigsten umstrittene geldpolitische Maßnahme für Dezember bezeichneten, liefert eventuell einen Hinweis darauf, dass sich die EZB angesichts des schwachen Euro vorerst weiter zurückhalten könnte. Der Handlungsdruck in Frankfurt ist auf jeden Fall gesunken.


Aus charttechnischer Sicht testet der DAX aktuell die untere Kanallinie vom 23.Oktober sowie eine kurzfristige Aufwärtstrendlinie vom 14. Oktober. Wenn diese potenziellen Unterstützungen nicht verteidigt werden können, dann droht auf der Unterseite der Test der 10.680-Punkte-Marke. Der jüngste Fehlausbruch über 11.000 Zähler erhöht dieses Risiko noch. Erst bei einem nachhaltigen Anstieg über 11.000 und einer Zurückeroberung der 200-Tage-Linie um 11.070 Zähler rückt die 11.260 wieder in den Fokus.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria beiCMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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