AB Inbev setzt auf wachsenden Bierkonsum in den Schwellenländern (+Update zur Modelo-Übernahme)

Die Bierbrauer dieser Welt haben verstärkt mit einem zurückgehenden Bierkonsum in den USA und Europa zu kämpfen. Damit bekommt das Geschäft in den Schwellenländern für Unternehmen wie die weltweite Nummer eins Anheuser-Busch Inbev (WKN: 590932) eine immer größere Bedeutung. Daher dürfte nun die gehandelte Komplettübernahme des mexikanischen Getränkeherstellers Grupo Modelo (WKN: 896259) als logischer Schritt erscheinen.

Wie das „Wall Street Journal“ und „Bloomberg“ berichten, könnte die offizielle Ankündigung der Übernahme der restlichen 50 Prozent an den Mexikanern in dieser Woche folgen. Allerdings sei das Geschäft laut eines Insiders noch nicht in Trockenen Tüchern und könne immer noch scheitern.

Dabei würde der Deal ein Volumen von 12 Mrd. US-Dollar aufweisen. Inbev hatte im Jahr 2008 einen 50-prozentigen Anteil an Grupo Modelo im Zuge der Rekordübernahme von 52 Mrd. US-Dollar von Anheuser-Busch erhalten. Nun möchte man allerdings wie es aussieht mehr Kontrolle über den Getränkehersteller, dessen bekannteste Marke „Corona“ ist, ausüben können.

Für eine solche Transaktion hätte AB Inbev sicherlich genügend Kapital zur Verfügung. Denn trotz rückläufiger Bierabsätze in einigen Märkten wie Deutschland, konnte der Brauerei-Riese einen guten Start in das Jahr 2012 verbuchen. Im ersten Quartal konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,2 Prozent auf 9,33 Mrd. US-Dollar gesteigert werden. In der gleichen Zeit wurde beim Nettogewinn nach Anteilen Dritter ein Anstieg von 75,3 Prozent auf 1,69 Mrd. US-Dollar verbucht. Der normalisierte Nettogewinn nach Anteilen Dritter stieg um 43,9 Prozent auf 1,67 Mrd. US-Dollar an.

Beide Aktien erfreuen sich heute deutlicher Zugewinne, offenbar findet man die Transaktion am Markt gut. Dennoch sollte man die Rechnung nicht ohne die Wettbewerbshüter machen, denn die Einkäufe für einen Branchenführer stehen immer ganz besonders unter Beobachtung. Von daher kann der Deal – so er unter den Unternehmen zustande kommt – durchaus von den Kartellbehörden noch untersagt werden.

Update 29.6.2012

Seit heute ist es offiziell: Anheuser-Busch InBev und Grupo Modelo fusionieren. Das Angebot von Anheuser-Busch InBev beläuft sich dabei auf 9,15 US-Dollar je Modelo-Aktie. Insgesamt sind das 20,1 Mrd. US-Dollar. In der offiziellen Pressemitteilung dazu heißt es:

Anheuser-Busch InBev (Euronext: ABI)(NYSE: BUD) and Grupo Modelo, S.A.B. de C.V. (BMV: GMODELOC) today announced that they have entered into an agreement under which Anheuser-Busch InBev will acquire the remaining stake in Grupo Modelo that it does not already own for USD 9.15 per share in cash in a transaction valued at USD 20.1 billion or MXN 278.6 billion1. The combination will be completed through a series of steps that will simplify Grupo Modelo’s corporate structure, followed by an all-cash tender offer by AB InBev for all outstanding Grupo Modelo shares. The tender price represents a premium of approximately 30% to the closing price of Grupo Modelo series C shares on June 22, 2012.

Mehr Details zur Übernahme gibt es unter: www.globalbeerleader.com