Wochenrückblick KW 31: DAX zeigt sich zum Ende der Woche euphorisch, Bayer überzeugt

Zum Ende der vergangenen Woche erlebten die Anleger ein wahres Wechselbad der Gefühle. Im Vorfeld der EZB-Sitzung war es im DAX noch ruhig geblieben, doch die enttäuschenden Aussagen des EZB-Chefs Mario Draghi zu einem möglichen Ankauf von Staatsanleihen seitens der EZB sorgten am Donnerstag für Kursstürze. Jedoch meldeten sich die Käufer am Freitag eindrucksvoll zurück, woraufhin der DAX durch die Decke schoss und die Marke von 6.800 Punkten hinter sich ließ. Zur Verstärkung des Aufstiegs dürften die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli beigetragen haben. Aber auch in dieser Woche dürfen wir uns auf einige interessante Konjunktur- und Unternehmensdaten freuen, die die Märkte durcheinander wirbeln könnten.

Der DAX und sein Chart

Nach dem Kursrückgang vom Donnerstag schoss der DAX am Freitag förmlich in die Höhe. Als die Rückkehr über das Zwischenhoch von Anfang Juli (6.642) geglückt worden war, leitete dies wie in unserem DAX-Ausblick berichtet wurde, einen neuen Aufwärtsmove ein. Für kommende Woche könnte ein Angriff auf die runde 7.000er-Marke anstehen. Darüber rückt sogar wieder das Jahreshoch von Mitte März bei 7.194 in greifbare Nähe.

Einzeltitel aus Deutschland

Auch die vergangene Woche hielt eine ganze Reihe an interessanten Unternehmensnachrichten für uns parat. Dabei überraschte uns gleich zu Wochenbeginn die Commerzbank (WKN 803200) mit verfrühten Eckdaten zum ersten Halbjahr dieses Jahres. Die teilstaatliche Großbank rechnet demnach für das erste Halbjahr mit einem erneuten Gewinnrückgang, allerdings soll für das zweite Quartal eine Verbesserung zum Vorjahresergebnis stehen.
Wesentlich besser sah es dagegen am Dienstag bei Bayer (WKN BAY001) aus. Im zweiten Quartal wurde ein neuer Rekordwert beim Umsatz verbucht. Außerdem ging es beim bereinigten Gewinn je Aktie deutlich nach oben. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung wurde sogar die Jahresprognose angehoben.
Ähnlich unbeeindruckt von der Euro-Krise zeigte sich auch der Modekonzern Hugo Boss (WKN A1PHFF), der im zweiten Quartal zweistellige Wachstumsraten bei den wichtigsten Kennzahlen verbuchen konnte.
Wenig erbauliches gab es allerdings von der Deutschen Bank (WKN 514000) zu berichten. Aufgrund des Gewinneinbruchs im zweiten Quartal sollen 1.900 Stellen abgebaut werden.
Am Mittwoch wusste der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr (WKN 556520) so richtig zu überzeugen. Die starke Nachfrage aus der Automobilindustrie bescherte dem Unternehmen starke Wachstumszahlen bei Auftragseingang, Umsatz und Gewinn.
Da wollte dann Drillisch (WKN 554550) natürlich nicht hinten anstehen und präsentierte kurzerhand das beste erste Halbjahr überhaupt.
Bei Rhön-Klinikum (WKN 704230) wartet man dagegen auf neue Übernahmeangebote.
Am Donnerstag konnte der DAX-Aufstiegskandidat Continental (WKN 543900) seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll mit Zahlen unterlegen. Nach einem starken zweiten Quartal, sieht sich das Unternehmen weiter auf Kurs ein neuerliches Rekordjahr feiern zu können.

Internationale Einzelwerte

Beispielsweise musste General Motors (WKN A1C9CM) im zweiten Quartal aufgrund einer schwachen Nachfrage in Europa einen Einbruch beim Quartalsgewinn erleiden.
Procter & Gamble (P&G) (WKN 852062) musste einen leichten Umsatzrückgang ausweisen. Der Nettogewinn konnte hingegen aufgrund eines hohen Einmaleffekts deutlich verbessert werden. Bereinigt um Einmaleffekte lag der Gewinn je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft auf Vorjahresniveau.
Beim Lebensmittelkonzern Kraft Foods (WKN 655910) entwickelten sich die Geschäfte im zweiten Quartal positiv. So stieg der Gewinn trotz Umsatzrückgang aufgrund gestiegener Margen. Der bereinigte Gewinn übertraf die Erwartungen deutlich.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

Zwar haben sowohl in den USA als auch in Deutschland die meisten der großen Konzerne ihre Ergebnisse für das zweite Quartal vorgelegt, doch auch in der kommenden Woche erwarten uns einige interessante Unternehmensberichte. Dazu zählen u.a. die Quartalszahlen von Andritz, KUKA, Leoni, Rational, voestalpine und Münchener Rück (Dienstag); Axel Springer, Brenntag, Douglas, Evotec, Fraport, Gigaset, Heidelberger Druckmaschinen, ING Groep, Klöckner (Mittwoch), Adecco, BayWa, Bilfinger Berger, Delticom, Deutz, Jenoptik, MLP, Nestlé, Rhön-Klinikum, Deutsche Telekom, Commerzbank und SGL Carbon (Donnerstag); Drillisch, Hannover Rück, ThyssenKrupp, Jungheinrich und Rheinmetall (Freitag).

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

In Deutschland wird am Dienstag der Auftragseingang der Industrie (Juni) bekannt gegeben. Daneben dürfte das Anlegerinteresse den Konjunkturdaten aus dem Krisenland Italien gelten. Dort steht die Veröffentlichung der Industrieproduktion (Juni) und die BIP-Schätzung für das zweite Quartal an. In den USA werden die Zahlen zu den Konsumentenkrediten bekannt gegeben. Am Mittwoch folgen die deutschen Daten zur Leistungsbilanz (Juni) und zur Nettoproduktion (Juni). Aus den USA werden uns die Zahlen zur Arbeitsproduktivität und den Lohnstückkosten des zweiten Quartals erreichen. Am Donnerstag sind dann die USA mit der Bekanntgabe der Zahlen zur Handelsbilanz an der Reihe. Schließlich werden am Freitag die deutschen Verbraucherpreise (Juli) veröffentlicht.