Katerstimmung bei Diageo: Die Chance zum günstigen Einstieg?

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Beim Wocheneinkauf in einem normalen Supermarkt haben Konsumenten eine Auswahl von tausenden von Artikeln, zwischen denen man sich entscheiden kann. Aber viele Kaufentscheidungen sind bereits getroffen, bevor das Geschäft betreten wird. Denn die meisten Menschen greifen immer wieder auf ihre bekannten und geschätzten Markenartikel zurück, und das oft über Jahrzehnte hinweg.

Britischer Markengigant

Unternehmen, denen es gelingt, starke Marken zu etablieren, können sich von der Konkurrenz absetzen und schaffen sich quasi einen Schutzwall vor neuen Mittwettbewerbern. Diese mächtigen Markenanbieter erzielen deshalb selbst in schwierigen Wirtschaftsphasen stabile Erträge und haben oftmals die Macht, höhere Preise festzusetzen als die Konkurrenz, was in höheren Gewinnmargen resultiert.

Zu den Paradebeispielen für einen echten Markengiganten zählt neben dem weltweit führenden Lebensmittelanbieter Nestlé (WKN: A0Q4DC / ISIN: CH0038863350) beispielsweise auch Diageo (WKN: 851247 / ISIN: GB0002374006).

Weltmarktführer

Obwohl der Firmenname Diageo den meisten Menschen hierzulande eher unbekannt sein dürfte, führt an den Produkten des britischen Konzerns vor allem in den Getränkemärkten kein Weg vorbei. Denn Diageo ist der mit Abstand größte Spirituosen-Hersteller der Welt und verfügt über ein beeindruckendes Portfolio von über 200 Spirituosen-Marken.

Das Angebot reicht dabei von Vodka (u.a. Smirnoff, Ketel One) und Rum (bspw. Cattain Morgan, Ron Zacapa) über Tequila (Don Julio, José Cuervo) und Liköre (Grand Marnier, Baileys) bis hin zu Whisky (Glenkinchie, Johnnie Walker) sowie Bier (Guinness, Kilkenny) und Alcopops (Smirnoff Ice).

Expansionskurs wird fortgesetzt

Auch in der Gin-Sparte ist Diageo mit Marken wie unter anderem Gordon’s Gin und Tanqueray Gin gut positioniert. Um das Portfolio in dieser Sparte zu verstärken, soll die Gin-Marke „Aviation American Gin“ durch die Übernahme der Aviation Gin LLC und der Davos Brands LLC für insgesamt bis zu 610 Mio. US-Dollar noch im laufenden Jahr 2020 erworben werden. Miteigentümer von Aviation Gin und Werbegesicht ist der Hollywood-Schauspieler Ryan Reynolds, der durch Filme wie Deadpool, Green Lantern oder Fast & Furious bekannt ist.

Die meisten Produkte verzeichnen hervorragende Verkaufszahlen. Insgesamt zählen derzeit 8 der weltweit 20 erfolgreichsten Spirituosenmarken zum Diageo-Konzern.
Die Spirituosen werden in über 300 Brennereien in mehr als 30 Ländern produziert. Das in London ansässige Unternehmen ist dabei in 180 Ländern aktiv und beschäftigt mehr als 28.000 Mitarbeiter.

Opfer der Corona-Pandemie

Auch Diageo wurde durch die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Wegfall von Events und die Schließungen von Bars und Restaurants zurückgeworfen. Der Umsatz verringerte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 (per Ende Juni 2020) um neun Prozent auf 11,8 Mrd. britische Pfund.

Scharfer Gewinneinbruch

Weil der Konzern auf die Geschäfte in Indien, Nigeria, Äthiopien und Südkorea unter anderem wegen der Pandemie 1,3 Mrd. Pfund abschrieb, brach der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent auf 1,4 Mrd. Pfund ein. Eigenen Angaben zufolge kann Diageo wegen der weiterhin bestehenden Unsicherheiten für das begonnene Geschäftsjahr 2020/2021 keine konkrete finanzielle Prognose machen.

Kursgewinn: plus acht Prozent jährlich

Die Corona-Krise sorgte bei Diageo auch an der Börse für Katerstimmung. Die im britischen Aktienleitindex FTSE 100 notierte Aktie brach im ersten Quartal scharf ein, konnte aber in den folgenden Monaten einen Teil der Kursverluste wettmachen. Die Chancen stehen gut, dass die Aktie schon bald wieder den übergeordneten Aufwärtstrend fortsetzen wird, denn die langfristige Börsenhistorie fällt positiv aus. Auf Zehnjahressicht stehen bei der Aktie Kursgewinne von im Schnitt acht Prozent jährlich zu Buche.

Auf dem besten Weg zum Dividendenaristokraten

Auch die Dividendenhistorie kann überzeugen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/2020 wurde die Ausschüttung (Dividendenrendite aktuell: drei Prozent) bereits zum 22. Mal in Folge angehoben, womit Diageo auf dem besten Weg ist, im Jahr 2023 in den Kreis der sogenannten Dividendenaristokraten aufzusteigen, also der Aktien, die seit mindestens 25 Jahren die Dividende jährlich erhöhen.

Fazit

Diageo ist die unangefochtene Nummer eins im Spirituosen-Bereich. Wegen der marktbeherrschenden Stellung und dem riesigen Marken-Portfolio dürfte der britische Konzern schon in Kürze operativ und an der Börse zurück auf die Erfolgsspur wechseln. Die Aktie bleibt weiterhin aussichtsreich.

Anleger, die auf den langfristigen Aufwärtstrend der Diageo-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen des FTSE-100-Wertes profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: MC7PDA / ISIN: DE000MC7PDA8) auf der Long-Seite an.

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