Discount-Zertifikate: Die Vola macht´s

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Laut DDV gab es auch im Corona-Jahr 2020 diverse Konstellationen, in denen Discount-Zertifikate ihre Stärken ausspielen konnten.

Im Corona-Jahr 2020 waren die Märkte für Aktien und Rohstoffe alles andere als in einer Seitwärtsbewegung. Ein tiefer Einschnitt im März, eine schnelle Erholung in den darauffolgenden Monaten – das sind nicht die Szenarien, die Lehrbücher und Anlegerratgeber für Discount-Zertifikate nahelegen.

Solides Teilschutz-Produkt für Anleger

Denn Discount-Zertifikat gehören laut DDV zu den Teilschutz-Produkten, die sich insbesondere in seitwärtslaufenden Märkten bewähren. Und dennoch gab es auch im Jahr 2020 Phasen, in denen Discount-Zertifikate ihre Stärken ausspielen konnten.

Mit Blick auf das Gesamtjahr konnten gemäß einer DDV-Studie 76,07 Prozent der untersuchten Discount-Zertifikate trotz des schwierigen Marktumfeldes eine positive Rendite erzielen, 41,10 Prozent sogar eine höhere Rendite als ihr Basiswert, heißt es weiter.

Im Corona-Jahr 2020 waren die Märkte für Aktien und Rohstoffe alles andere als in einer Seitwärtsbewegung. Bildquelle: markteinblicke.de

“Die Gründe zu Beginn des Jahres 2020 Discount-Zertifikate ins Depot zu allokieren, sind durchaus nachvollziehbar. Damals versprachen die Märkte eher eine Seitwärtsbewegung auf anhaltend hohem Niveau.

Der Crash und die folgenden Marktverwerfungen zeigen einmal mehr, dass es niemals nur ein Finanzprodukt für alle Marktsituationen geben kann. Jedoch gibt es für jede Marktphase geeignete Produkte Am Ende entscheidet die richtige Mischung über den Anlageerfolg”, sagte Lars Brandau, Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbands (DDV), bei der Vorstellung der Discount-Studie in Frankfurt.

Der entscheidende (Rendite-)Unterschied

Gemäß Studie lag die durchschnittliche Rendite der untersuchten Discount-Zertifikate im Jahr 2020 mit 1,24 Prozent pro Jahr unter der der zugrundeliegenden Basiswerte im gleichen Zeitraum (16,97 Prozent pro Jahr). Die Renditedifferenz lässt sich unter anderem damit erklären, dass viele Basiswerte die Erholungsphase ab Mitte März in vollen Zügen verbuchen konnten, heißt es weiter.

Anders verhielt es sich bei Discount-Zertifikaten, die als Teilschutz-Produkte mit Fokus auf seitwärtslaufende Märkte und aufgrund ihrer besonderen Struktur auf einen vorher festgelegten Betrag, den Höchstbetrag (Cap), begrenzt waren und die Erholung nur bis zu diesem mitnehmen konnten. Hinzu kommt, dass Discount-Zertifikate, die in der Abwärtsphase fällig wurden, bei Rückzahlung in der Regel tief im Minus lagen und so ebenfalls zu der niedrigen Durchschnittsrendite der Zertifikate beitrugen, so der DDV.

Gestiegene Volatilität macht’s aus

Ein positiveres Bild ergibt sich laut Studienergebnissen für Discount-Zertifikate, die in der Tiefphase im März oder kurz danach emittiert wurden: Aufgrund der gestiegenen Volatilität konnten höhere Discounts gewährt werden. Die durchschnittliche Rendite der im zweiten Quartal emittierten Zertifikate betrug 14,52 Prozent pro Jahr.

Dies lässt sich gut an der Performance der 32.508 Zertifikate ablesen, die im zweiten Quartal nach dem Einbruch des Marktes emittiert wurden: 90,28 Prozent der von April bis Juni emittierten Zertifikate behielten ihre Maximalrendite am letzten Beobachtungstag, d.h. der Basiswertkurs lag über dem Cap, heißt es weiter.

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