Strompreisproblematik spielt Encavis in die Karten

Bildquelle: Pressefoto ENCAVIS

Wegen des Ukraine-Krieges haben viele westliche Staaten besonders scharfe und historisch einmalige Sanktionen gegen Russland verhängt. Doch das Beispiel Deutschland zeigt, dass es dabei teilweise deutliches inkonsequentes Handeln gibt. Denn noch immer bezieht die Bundesrepublik russisches Öl und Gas, sodass Russland die daraus erzielten Einnahmen für Investitionen in das Militär nutzen kann.

Rohstoff-Unabhängigkeit wird immer wichtiger

Das macht klar, wie wichtig es ist, dass sich Deutschland und andere europäische Staaten in Zukunft unabhängiger von russischen Öl- und Gas-Importen machen müssen. Ein Mittel dazu ist beispielsweise der Bezug von Flüssiggas (LNG) aus den USA und der dazu nötige Bau von LNG-Terminals, in denen das Flüssiggas aufbereitet werden kann.

Ein anderes Mittel zum Erreichen größerer Rohstoff-Unabhängigkeit sind die erneuerbaren Energien. Die neue Ampel-Regierung plant, bis zum Jahr 2026 rund 200 Mrd. Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren. Dabei werden natürlich die Bereiche Solar- und Wind-Energie eine maßgebliche Rolle spielen, weshalb sich für Anleger ein Blick auf die entsprechenden Branchen-Vertreter lohnen dürfte.

Starke Geschäftszahlen bei Encavis

Dazu gehört beispielsweise Encavis (WKN: 609500 / ISIN: DE0006095003). Das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen, das Solar- und Windparks betreibt, konnte Mitte März mit starken Geschäftszahlen aufwarten.

Nach vorläufigen Zahlen wurde der Umsatz 2021 auf Jahressicht um knapp 13 Prozent auf rund 330 Mio. Euro gesteigert. Die jüngste Firmenprognose (320 Mio. Euro) wurde damit klar getoppt.

Laut der Pressemitteilung legte der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent auf 148 Mio. Euro zu. Auch hier wurde die eigene Prognose (138 Mio. Euro) deutlich übertroffen.

Der Solar- und Windpark-Betreiber Encavis konnte den Umsatz und den Betriebsgewinn im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 kräftig steigern. Die eigene Firmenprognose wurde dabei übertroffen. (Bildquelle: Pressefoto ENCAVIS)

Steigende Strompreise spielen Encavis in die Karten

Wie das Hamburger Unternehmen erklärte, waren der wesentliche Treiber der starken Ergebnisse die kontinuierlich gestiegenen Strompreise des vierten Quartals 2021, welche die eher unterdurchschnittlichen meteorologischen Bedingungen in vielen Teilen Europas überkompensieren konnten.

Wie es in der Pressemitteilung heißt, konnte Encavis, wegen des sehr hohen Anteils langfristig gesicherter Strompreise von über 90 Prozent des Konzernumsatzes aus erneuerbarer Energieerzeugung, nur mit einem geringeren Anteil der Stromproduktion davon profitieren. Dennoch sei dieser Effekt klar spürbar.

Aktie wieder im Aufwind

An der Börse markierte Encavis im Januar 2021 ein Mehrjahreshoch bei 25,55 Euro, woraufhin die Aktie in den Sinkflug überging. Dabei brachen die Notierungen bis zum Februar 2022 auf 11,82 Euro ein, konnten sich aber bis Mitte März wieder auf zeitweise knapp 18 Euro nach oben arbeiten.

Setzt sich die jüngste Aufwärtsbewegung fort, stellt sich das nächste Kursziel auf das Januar-2021-Top bei 25,55 Euro. Dementsprechend eröffnet sich bei der Aktie aktuell ein weiteres Gewinnpotenzial von über 40 Prozent.

Positive Analysten-Einschätzung

Was die weiteren Kursaussichten von Encavis anbelangt, sind auch die meisten Analysten zuversichtlich gestimmt. Warburg Research beispielsweise hat die Kaufempfehlung („Buy“) für die Encavis-Aktie Mitte März bestätigt und das Kursziel von 19,50 auf 20,00 Euro angehoben. In der Studie des Analysehauses heißt es, der starke Anstieg der Strompreise gleiche die Folgen des ungünstigen Wetters für den Solar- und Windpark-Betreiber mehr als aus.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Encavis vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs setzen möchte, kann sich einmal das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AAM / ISIN: DE000DA0AAM9) auf den Saubere Zukunft Index 2 anschauen. In diesem Index sind sieben Aktien von Unternehmen enthalten, die ihren Fokus im Bereich Erneuerbare Energien oder alternative Antriebe haben und mit ihren Produkten oder Dienstleistungen die globale Energiewende maßgeblich unterstützen. Dazu zählen neben Encavis unter anderem auch der chinesische E-Autobauer BYD, der südkoreanische Batterie-Hersteller Samsung SDI und der dänische Windkraftanlagen-Spezialist Vestas Wind Systems.

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